Investing.com - Der Generalsekretär der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC), Mohammed Barkindo, sagte am Montag, der globale Ölmarkt stehe aufgrund der aktuellen geopolitischen Entwicklungen in der Welt und "massiver Unterinvestitionen" in diesen Rohstoff vor zahlreichen Problemen.
Vor Reportern auf der Egypt Petroleum Show (EGYPS) 2022 erklärte Barkindo, der Planet werde "auf absehbare Zeit weiterhin durstig nach Öl sein". Er fügte hinzu, dass es für einige Mitglieder der Organisation schwieriger geworden sei, "ihre Ziele zu erreichen". Barkindo zeigte sich jedoch "einigermaßen optimistisch", dass die anhaltenden Spannungen zwischen Russland und der Ukraine auf diplomatischem Wege gelöst und "Frieden und Stabilität" wiederhergestellt werden könnten.
Anfang des Monats hatte die OPEC prognostiziert, dass die globale Ölnachfrage im Jahr 2022 um 4,2 Millionen Barrel täglich im Vergleich zu 2021 steigen dürfte. Diese Schätzung hatte das Ölkartell später noch einmal bekräftigt.
Aufgrund der Unsicherheit durch den Ukraine-Konfikt haben die Ölpreise am Montag erneut mehrjährige Höchststände erreicht. Für ein Fass der Nordseesorte Brent ging es um 0,36 Prozent auf 94,78 Dollar nach oben und der Preis für ein Barrel der US-Ölsorte WTI stieg um 0,70 Prozent auf 93,75 Dollar.
Obwohl sich der aus 23 Ländern bestehende Ölverbund auf seiner letzten Sitzung auf eine erneute Anhebung der Förderziele geeinigt hatte, kämpft die OPEC+ mit der Erfüllung ihrer Zusagen. Produzenten von Nigeria und Libyen bis hin zum Iran bleiben hinter ihren Zielvorgaben zurück.
Jene OPEC+-Mitglieder, die unter ihren Förderquoten produzieren, müssen mehr Öl fördern, um die Ölmärkte ins Gleichgewicht zu bringen, so der Leiter der Internationalen Energieagentur Fatih Birol.
Die steigende Produktion in den USA, Kanada und Brasilien reiche nicht aus, um die hohen Energiepreise zu senken, fügte er auf einer Konferenz in Kairo hinzu.