FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat am Freitag vorübergehende Gewinne wieder abgegeben und ist leicht gesunken. Am Mittag wurde die europäische Gemeinschaftswährung bei 1,1823 US-Dollar gehandelt und damit etwas unter dem Niveau vom Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstag auf 1,1856 (Mittwoch: 1,1830) Dollar festgesetzt.
Anleger am Devisenmarkt warten mit Spannung auf die am Nachmittag anstehende Veröffentlichung der US-Inflationszahlen. Experten erwarten robuste Zahlen. Sollte die Teuerung jedoch schwach ausfallen, könnten erneut Zweifel am künftigen Straffungskurs der US-Notenbank aufkommen. Aus dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung geht hervor, dass die Notenbanker die schwache Inflation mit Sorge beobachten, dass aber eine weitere Zinsanhebung im Dezember weiterhin angepeilt wird. Keine klare Richtung gaben dem Euro Berichte, denen zufolge die EZB den Ausstieg aus dem Wertpapierkaufprogramm offenbar mit einer vergleichsweise starken Reduzierung starten will. Die Notenbank erwäge ihre monatlichen Anleihekäufe ab Januar mindestens um die Hälfte zu kürzen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg und berief sich auf namentlich nicht genannte Personen, die mit der Diskussion vertraut seien. Das eingeschränkte Kaufprogramm solle im kommenden Jahr noch mindestens neun Monate fortgesetzt werden, hieß es weiter.