FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Lage am europäischen Anleihemarkt hat sich zu Wochenbeginn vor dem wichtigen EU-Gipfel spürbar eingetrübt. Nach einer deutlichen Entspannung in der vergangenen Woche stiegen die Risikoaufschläge für Staatspapiere finanzschwacher Euro-Länder am Montag deutlich an. Besonders stark war der Anstieg in Portugal, das nach Griechenland zusehends in den Fokus der Investoren gerät. Der Risikoaufschlag für zehnjährige portugiesische Staatspapiere zu deutschen Titeln gleicher Laufzeit stieg im Vormittagshandel auf den höchsten Wert seit Einführung des Euro.
Ebenfalls ungünstiger war die Entwicklung bei den Euro-Schwergewichten Italien und Spanien. In Italien kletterte die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihe wieder über die Marke von sechs Prozent, in Spanien stieg sie über die Schwelle von fünf Prozent. In den vergangenen Tagen waren die Renditen für beide Länder deutlich zurückgekommen. In Italien hatte sie zu Jahresbeginn noch über der Marke von sieben Prozent gelegen. Aus dem Handel hieß es, möglicherweise wirke die Herabstufung der beiden Länder durch die Ratingagentur Fitch nach. Die Agentur hatte Italien und Spanien am Freitagabend gleich um zwei Noten herabgestuft. Von der Aktion waren auch Slowenien, Belgien und Zypern betroffen.
ITALIEN REFINAZIERT SICH ZU GÜNSTIGEREN KONDITIONEN
Für etwas Erleichterung sorgte am Montag unterdessen eine Auktion mehrerer italienischer Staatsanleihen. Zwar blieb die Nachfrage etwas hinter den Erwartungen zurück. Dennoch konnte sich Italien zu deutlich günstigeren Konditionen als noch zum Jahresausklang refinanzieren. Insgesamt lag die Kapitalaufnahme bei 7,5 Milliarden Euro und damit etwas unter der angestrebten Höchstbetrag von acht Milliarden Euro.
Für Belastung am europäischen Anleihemarkt - insbesondere am portugiesischen - sorgten indes die zähen Verhandlungen über einen Schuldenschnitt in Griechenland. Portugal ist hiervon zwar nicht unmittelbar betroffen. Allerdings bezweifeln einige Experten, dass das Land seine Schuldensituation in den Griff bekommt und wie geplant im Laufe des kommenden Jahres wieder an den Kapitalmarkt zurückkehren kann. Derzeit wird das kleine Nachbarland Spaniens mit Mitteln des Rettungsfonds EFSF finanziert. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihe Portugals stieg am Montag um fast einen ganzen Prozentpunkt auf 15,5 Prozent. In den kurzen Laufzeiten waren die Anstiege noch größer.
EURO-GIPFEL
Unterdessen kommen am Montagnachmittag die europäischen Staats- und Regierungschefs in Brüssel zusammen. Sie beraten über Details des geplanten Fiskalpakts und den ständigen Rettungsschirm ESM. Er soll den aktuellen Schutzschirm EFSF im Sommer ablösen. Thema dürften auch die Verhandlungen in Griechenland sein. Athen verhandelt derzeit mit dem Internationalen Bankenverband IIF über die Details der geplanten Umschuldung. Hauptstreitpunkt ist die Höhe des faktischen Forderungsverzichts./bgf/jsl/tw
Ebenfalls ungünstiger war die Entwicklung bei den Euro-Schwergewichten Italien und Spanien. In Italien kletterte die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihe wieder über die Marke von sechs Prozent, in Spanien stieg sie über die Schwelle von fünf Prozent. In den vergangenen Tagen waren die Renditen für beide Länder deutlich zurückgekommen. In Italien hatte sie zu Jahresbeginn noch über der Marke von sieben Prozent gelegen. Aus dem Handel hieß es, möglicherweise wirke die Herabstufung der beiden Länder durch die Ratingagentur Fitch nach. Die Agentur hatte Italien und Spanien am Freitagabend gleich um zwei Noten herabgestuft. Von der Aktion waren auch Slowenien, Belgien und Zypern betroffen.
ITALIEN REFINAZIERT SICH ZU GÜNSTIGEREN KONDITIONEN
Für etwas Erleichterung sorgte am Montag unterdessen eine Auktion mehrerer italienischer Staatsanleihen. Zwar blieb die Nachfrage etwas hinter den Erwartungen zurück. Dennoch konnte sich Italien zu deutlich günstigeren Konditionen als noch zum Jahresausklang refinanzieren. Insgesamt lag die Kapitalaufnahme bei 7,5 Milliarden Euro und damit etwas unter der angestrebten Höchstbetrag von acht Milliarden Euro.
Für Belastung am europäischen Anleihemarkt - insbesondere am portugiesischen - sorgten indes die zähen Verhandlungen über einen Schuldenschnitt in Griechenland. Portugal ist hiervon zwar nicht unmittelbar betroffen. Allerdings bezweifeln einige Experten, dass das Land seine Schuldensituation in den Griff bekommt und wie geplant im Laufe des kommenden Jahres wieder an den Kapitalmarkt zurückkehren kann. Derzeit wird das kleine Nachbarland Spaniens mit Mitteln des Rettungsfonds EFSF finanziert. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihe Portugals stieg am Montag um fast einen ganzen Prozentpunkt auf 15,5 Prozent. In den kurzen Laufzeiten waren die Anstiege noch größer.
EURO-GIPFEL
Unterdessen kommen am Montagnachmittag die europäischen Staats- und Regierungschefs in Brüssel zusammen. Sie beraten über Details des geplanten Fiskalpakts und den ständigen Rettungsschirm ESM. Er soll den aktuellen Schutzschirm EFSF im Sommer ablösen. Thema dürften auch die Verhandlungen in Griechenland sein. Athen verhandelt derzeit mit dem Internationalen Bankenverband IIF über die Details der geplanten Umschuldung. Hauptstreitpunkt ist die Höhe des faktischen Forderungsverzichts./bgf/jsl/tw