London (Reuters) - In Großbritannien sorgen starke Steuereinnahmen für eine deutliche Entlastung der Staatskasse.
Im Juli erwirtschaftete die Regierung in London einen Überschuss von 184 Millionen Pfund (rund 200 Millionen Euro), wie das Statistikamt des Landes am Dienstag mitteilte. Es ist das erste Plus in dem Monat seit 2002. Vor einem Jahr stand noch ein Defizit von 308 Millionen Pfund zu Buche. Nicht erfasst in den Zahlen sind die staatlich kontrollierten Banken.
Die Statistik zeigt zugleich allerdings die Auswirkungen des Pfund-Verfalls. So beliefen sich die Zinszahlungen der Regierung im Juli auf 4,9 Milliarden Pfund. Das waren 18 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Die britische Währung ist nach dem Anti-EU-Referendum 2016 stark gefallen. Das hat auch Importgüter verteuert und damit für mehr Inflation gesorgt.
Als Folge der Finanzkrise war das britische Haushaltsdefizit kräftig in die Höhe geschossen und hatte 2010 einen Wert von rund zehn Prozent der Wirtschaftsleistung erreicht. Anschließend wurde es schrittweise zurückgeführt auf 2,3 Prozent im vergangenen Fiskaljahr 2016/17. Für 2017/18 wird allerdings wieder ein Anstieg auf 2,9 Prozent erwartet.