PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die allgemeine Enttäuschung über die am Freitag in den USA veröffentlichten Arbeitsmarktdaten hat enorm auf die Kurse an den europäischen Börsen gedrückt. Der EuroStoxx 50 drehte nach der Veröffentlichung der US-Daten ins Minus und büßte bis Handelsschluss 1,69 Prozent auf 2.248,34 Punkte ein. Binnen Wochenfrist hat der Index damit 4,08 Prozent nachgegeben, das ist der zweithöchste Wochenverlust in diesem Jahr. In Paris schloss der CAC 40 mit einem Abschlag von 1,90 Prozent auf 3.161,97 Punkte. In London sank der Leitindex FTSE 100 um 1,93 Prozent auf 5.655,06 Punkte.
In den USA waren im vergangenen Monat weniger Jobs geschaffen worden als erwartet. Außerdem hatten - für Volkswirte überraschend - die Stundenlöhne stagniert. Gleichzeitig war aber die Arbeitslosenquote im April unerwartet gesunken. 'Der US-Arbeitsmarktbericht dürfte die Zuversicht der Anleger weiter zerstören', sagte ein Marktexperte in Zürich. 'Der Finanzmarkt kann ein bis zwei negative Überraschungen zwar verdauen, aber wenn die negativen Überraschungen zur Regel werden, dann dürften viele Anleger nun schnell ihre Positionen abbauen.'
Größte Branchenverlierer im Stoxx600 waren die Rohstoff-Konzerne. So verbilligten sich Rio Tinto um 4,42 Prozent auf 3.274,73 Britische Pence, die Aktien des weltgrößten Minenkonzerns BHP Billiton sackten um knapp vier Prozent ab.
Zum Wochenschluss standen zudem noch einmal eine Reihe von Unternehmen mit ihren Quartalszahlen im Fokus. So war der Gewinn der größten französischen Bank BNP Paribas dank eines Beteiligungsverkaufs zu Jahresbeginn gestiegen. Nach zwischenzeitlichen Kursgewinnen gingen die Titel jedoch mit einem Abschlag von knapp 0,4 Prozent ins Wochenende.
Ebenfalls in Paris verbilligten sich die Papiere von Lafarge um 2,20 Prozent auf 29,315 Euro. Der zuletzt unter Finanzproblemen durch die Griechenland-Krise leidende Baukonzern hatte operativ im ersten Quartal wieder besser Tritt gefasst. Wettbewerber Saint-Gobain rutschte trotz gut ausgefallener Zahlen um knapp 0,30 Prozent ab. Einen Umsatz- und Gewinnrückgang vermeldete hingegen der Industriekonzern Alstom , dessen Papiere um mehr als vier Prozent nachgaben.
Die Aktien von PSA Peugeot Citroen fielen um 4,32 Prozent auf 8,334 Euro. Der Autobauer brachte laut einem Pressebericht den Teilverkauf seiner Logistiktochter Gefco auf den Weg. Auch europaweit standen Autoaktien unter Druck. Um 0,77 Prozent nach unten ging es für die Titel von Air France-KLM . Der hohe Ölpreis hatte die Fluggesellschaft im ersten Quartal erneut tief in die roten Zahlen gedrückt.
In Zürich verteuerten sich die Aktien von Swiss Re an der Spitze des Swiss-Market-Index um 1,47 Prozent auf 58,70 Schweizer Franken. Der weltweit zweitgrößte Rückversicherer war dank ausgebliebener Katastrophen und lukrativer Finanzgeschäfte überraschend gut ins Jahr gestartet.
Favorit an der Londoner Börse waren die Aktien von Lloyds , die um über drei Prozent zulegten. Papiere der Royal Bank of Scotland (RBS) , die zeitweilig den FTSE 100 angeführt hatten, verbilligten sich bis Börsenschluss jedoch um 0,33 Prozent auf 24,91 Pence. Das operative Geschäft der seit der Finanzkrise verstaatlichten Bank hatte sich im ersten Quartal von den Rückschlägen Ende vergangenen Jahres erholt. Der Gewinn übertraf die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten. Nach der Vorlage von Verkehrszahlen für April sanken die Papiere des britischen Billigfliegers Easyjet um 0,87 Prozent./tav/he
In den USA waren im vergangenen Monat weniger Jobs geschaffen worden als erwartet. Außerdem hatten - für Volkswirte überraschend - die Stundenlöhne stagniert. Gleichzeitig war aber die Arbeitslosenquote im April unerwartet gesunken. 'Der US-Arbeitsmarktbericht dürfte die Zuversicht der Anleger weiter zerstören', sagte ein Marktexperte in Zürich. 'Der Finanzmarkt kann ein bis zwei negative Überraschungen zwar verdauen, aber wenn die negativen Überraschungen zur Regel werden, dann dürften viele Anleger nun schnell ihre Positionen abbauen.'
Größte Branchenverlierer im Stoxx600 waren die Rohstoff-Konzerne
Zum Wochenschluss standen zudem noch einmal eine Reihe von Unternehmen mit ihren Quartalszahlen im Fokus. So war der Gewinn der größten französischen Bank BNP Paribas
Ebenfalls in Paris verbilligten sich die Papiere von Lafarge
Die Aktien von PSA Peugeot Citroen
In Zürich verteuerten sich die Aktien von Swiss Re
Favorit an der Londoner Börse waren die Aktien von Lloyds