FRANKFURT (dpa-AFX) - EZB-Direktor Benoit Coeure hält zunächst keine weiteren geldpolitischen Aktionen zur Bekämpfung der niedrigen Inflation für notwendig. 'Die Inflationsrate in der Eurozone wird sich langsam wieder in Richtung der Marke von zwei Prozent bewegen', begründete Coeure am Montagabend in Frankfurt seine Einschätzung. Der Anstieg der Verbraucherpreise werde diese Marke aber erst nach dem Jahr 2015 erreichen. Noch im November hatte die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Leitzins wegen des geringen Preisauftriebs auf den Rekordtiefstand von 0,25 Prozent gesenkt.
'Sollte sich die Lage verändern, dann ist die EZB jederzeit in der Lage, wirksame Instrumente einzusetzen', sagte Coeure. So könne die EZB wie die US-Notenbank eine quantitative Lockerung betreiben und auf breiter Basis Staatsanleihen kaufen. Allerdings müsse sichergestellt werden, dass es sich nur um ein geldpolitisches Instrument handle und die Grenze zur verbotenen Staatsfinanzierung nicht überschritten werde.
Coeure betonte, dass die EZB die Inflation nach beiden Seiten in Schach halten werde. 'Wir versichern, die Inflationsrate auf mittlere Sicht nahe aber unter zwei Prozent zu halten.' Zuletzt hatte es im Euroraum Sorgen vor einer Deflation gegeben. Im November hatte die Inflationsrate in der Eurozone bei 0,9 Prozent gelegen, nachdem sie im Oktober auf ein Vierjahrestief bei 0,7 Prozent gesunken war.
Coeure wies die insbesondere aus Deutschland geäußerte Kritik an der Niedrigzinspoltik zurück. Der deutsche Sparer werde dadurch nicht enteignet. 'Von den niedrigen Zinsen sind alle Länder der Eurozone betroffen', sagte Coeure. Zudem sei es das Ziel der EZB, mit der Niedrigzinspolitik das Wirtschaftswachstum zu beleben. 'Sollte dies gelingen, dann dürften auch die langfristigen Zinsen wieder steigen, die insbesondere in Deutschland derzeit sehr niedrig sind.'
Das Jahr 2013 bezeichnete Coeure mit Blick auf die Euro-Schuldenkrise als Jahr des Übergangs. Viele Krisenländer hätten Fortschritte bei der Bewältigung der Krise gemacht. So habe beispielsweise Spanien Wettbewerbsfähigkeit zurückgewonnen. 'Die Reformen wirken sich langsam positiv auf die Realwirtschaft aus', sagte Coeure. Der Fall Zypern habe jedoch gezeigt, dass es immer wieder zu Rückschlägen kommen könne.
Auch sein Heimatland Frankreich habe große Probleme. 'Im Gegensatz zu anderen Ländern ist die Wirtschaft aber widerstandsfähiger und wird noch nicht von den Finanzmärkten unter Druck gesetzt', sagte der Franzose. Daher habe sich Frankreich mehr Zeit lassen können als andere Euroländer. Das Land müsse aber jetzt mit Reformen seine Wettbewerbsfähigkeit stärken und den Staatshaushalt in Ordnung bringen - vorzugsweise durch Ausgabenkürzungen./jsl/bgf
'Sollte sich die Lage verändern, dann ist die EZB jederzeit in der Lage, wirksame Instrumente einzusetzen', sagte Coeure. So könne die EZB wie die US-Notenbank eine quantitative Lockerung betreiben und auf breiter Basis Staatsanleihen kaufen. Allerdings müsse sichergestellt werden, dass es sich nur um ein geldpolitisches Instrument handle und die Grenze zur verbotenen Staatsfinanzierung nicht überschritten werde.
Coeure betonte, dass die EZB die Inflation nach beiden Seiten in Schach halten werde. 'Wir versichern, die Inflationsrate auf mittlere Sicht nahe aber unter zwei Prozent zu halten.' Zuletzt hatte es im Euroraum Sorgen vor einer Deflation gegeben. Im November hatte die Inflationsrate in der Eurozone bei 0,9 Prozent gelegen, nachdem sie im Oktober auf ein Vierjahrestief bei 0,7 Prozent gesunken war.
Coeure wies die insbesondere aus Deutschland geäußerte Kritik an der Niedrigzinspoltik zurück. Der deutsche Sparer werde dadurch nicht enteignet. 'Von den niedrigen Zinsen sind alle Länder der Eurozone betroffen', sagte Coeure. Zudem sei es das Ziel der EZB, mit der Niedrigzinspolitik das Wirtschaftswachstum zu beleben. 'Sollte dies gelingen, dann dürften auch die langfristigen Zinsen wieder steigen, die insbesondere in Deutschland derzeit sehr niedrig sind.'
Das Jahr 2013 bezeichnete Coeure mit Blick auf die Euro-Schuldenkrise als Jahr des Übergangs. Viele Krisenländer hätten Fortschritte bei der Bewältigung der Krise gemacht. So habe beispielsweise Spanien Wettbewerbsfähigkeit zurückgewonnen. 'Die Reformen wirken sich langsam positiv auf die Realwirtschaft aus', sagte Coeure. Der Fall Zypern habe jedoch gezeigt, dass es immer wieder zu Rückschlägen kommen könne.
Auch sein Heimatland Frankreich habe große Probleme. 'Im Gegensatz zu anderen Ländern ist die Wirtschaft aber widerstandsfähiger und wird noch nicht von den Finanzmärkten unter Druck gesetzt', sagte der Franzose. Daher habe sich Frankreich mehr Zeit lassen können als andere Euroländer. Das Land müsse aber jetzt mit Reformen seine Wettbewerbsfähigkeit stärken und den Staatshaushalt in Ordnung bringen - vorzugsweise durch Ausgabenkürzungen./jsl/bgf