Investing.com - Ölfutures haben den Handel am Freitag in der Gewinnzone beendet, da die Investoren darauf setzen, dass neue Anstrengungen zur Konjunkturbelebung in China und der Eurozone zu einer höheren weltweiten Nachfrage führen werden.
An der ICE Futures Exchange in London zog der Preis von Öl der Sorte Brent zur Lieferung im Januar am Freitag um 1,19 USD oder 1,3% an und verabschiedete sich zu 80,36 USD das Fass aus dem Handel.
In London gehandelte Futures auf Brent waren bis auf 81,61 USD das Fass angestiegen, ihr höchstes Niveau seit dem 12. November.
Der Januarkontrakt auf Brent erzielte mit einem Anstieg von 95 US-Cent oder 1,18% seinen ersten Wochengewinn seit neun Wochen.
An der New York Mercantile Exchange hat der Preis von US-Rohöl zur Lieferung im Januar am Freitag um 66 US-Cent oder 0,87% zugelegt und lag bei Handelsschluss am Ende der Woche auf einem Stand von 76,51 USD das Fass.
An der Nymex war der Preis für ein Fass zuvor mit 77,83 USD auf sein höchstes Niveau seit dem 12. November geklettert.
Über die Woche gesehen haben die Ölfutures in New York um 69 US-Cent oder 0,9% an Wert gewonnen und damit ihre sieben Wochen anhaltende Verlustserie beendet.
Der Spread zwischen einem Fass Brent und einem Fass US-Rohöl Sorte WTI stand bei 3,85 USD zu Handelsschluss am Freitag. In der Vorwoche hatte er noch bei 3,59 USD gelegen.
Der Ölpreis stieg in die Gewinnzone auf Nachrichten hin, dass die chinesische Zentralbank den wichtigen Zinssatz für einjährige Sparanlagen um 25 Basispunkte auf 2,75% gesenkt und die Zinsen von Krediten mit einjähriger Laufzeit um 40 Basispunkte auf 5,6% zurückgenommen hat.
Die Maßnahme kam auf jüngste Anzeichen einer konjunkturellen Abkühlung in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hin.
China ist nach den USA der zweitgrößte Ölverbraucher der Welt und war in der Vergangenheit der Motor der Nachfrage.
Unterdessen hat der Präsident der Europäischen Zentralbank Mario Draghi am Freitag wiederholt, dass die Notenbank dazu bereit sei, ihr Programm zur Anhebung der Inflation und des Wirtschaftswachstums so schnell wie möglich auszuweiten.
Das gegenwärtige Stimulusprogramm der EZB umfasst nur den Ankauf von anlagebesicherten Wertpapieren und Pfandbriefen ein, die Märkte jedoch halten Ausschau nach Plänen zum Aufkauf von Staatsschulden, eine Maßnahme die als quantitative Lockerung bekannt ist.
Unterdessen wägen die Marktteilnehmer weiterhin die Wahrscheinlichkeit einer Minderung der Ölförderung durch die Organisation Erdölexportierender Länder ab, wenn diese am 27. November in Wien ihre Sitzung abhält.
Die Ölminister Venezuelas und Ecuadors haben Maßnahmen zur Verhinderung weiterer Preisrückgänge verlangt, während Saudi-Arabien und Kuwait sich dem Ansinnen widersetzt haben.
Sorgen über eine sich abschwächende weltweite Nachfrage verbunden mit Anzeichen, dass die OPEC-Mitgliedsstaaten ihre Förderung nicht einschränken werden, haben in den zurückliegenden Wochen auf den Preisen gelastet.
Der Preis von in London gehandeltem Brent ist seit Juni um fast 30% zurückgegangen, als er auf nahezu 116 USD in der Folge von Konflikten im Nahen Osten und Nordafrika gestiegen war. Die Futures auf WTI haben seit dem Hoch von 107,50 USD im Juni fast 29% an Wert verloren.
In den USA wird am Mittwoch in der nächsten Woche vor dem Feiertag zum Thanksgiving am Donnerstag eine ganze Reihe von Konjunkturberichten veröffentlicht werden, einschließlich Zahlen zu den Anträgen auf Arbeitslosengeld und den Auftragseingängen für langlebige Güter.
Am Freitag veröffentlichte Zahlen von der Commodities Futures Trading Commission zeigten, dass Hedgefonds- und Geldmarktmanager ihre Wetten auf in New York gehandelte Ölfutures in der Woche zum 18. November abgebaut haben.
Longs saldierten sich letzte Woche auf netto 175.051 Kontrakte. Damit waren es 4,1% weniger als die 182.490 Kontrakte in der Woche davor.