Investing.com - Am Freitag sind die Ölfutures tief eingebrochen, da der US-Dollar sich im Zuge von guten US-Arbeitsmarktzahlen allgemein verteuert hat.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, ist um 1,39% auf am Freitagabend 97,74 geschnellt, was sein höchster Stand seit September 2003 gewesen ist.
Der Dollar bewegte sich aufwärts, nachdem das Arbeitsministerium berichtet hatte, dass die US-Wirtschaft im Februar mit 295.000 neuen Arbeitsplätzen wesentlich mehr Stellen geschaffen als die 240.000 neuen Jobs, die von den Volkswirten prognostiziert worden waren.
Die Arbeitslosenquote ist von 5,7% im Januar auf 5,5% gefallen. Es handelt sich um das niedrigste Niveau seit Mai 2008. Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf 5,6% gerechnet.
Der robuste Bericht hat Erwartungen untermauert, dass die Federal Reserve schon ab Juni beginnen könnte, die Zinsen anzuheben. Dies hat die amerikanische Währung nach oben getrieben.
Die in Dollar gehandelten Ölfutures fallen gewöhnlich bei einem steigenden Dollar, da dieser Öl für Käufer aus anderen Währungsräumen teurer macht.
Unterdessen ist der EUR/USD Kurs auf ein 11-Jahrestief gegenüber dem Dollar gefallen, nachdem der Präsident der Europäischen Zentralbank Mario Draghi bestätigt hatte, dass die Bank am Montag beginnen werde, im Rahmen ihres Programms zur quantitativen Lockerung, europäische Staatsanleihen aufzukaufen.
Die monatlichen Käufe werden sich auf insgesamt 60 Milliarden Euro belaufen und den Planungen nach bis zum September 2016 anhalten.
An der New York Mercantile Exchange sackte der Preis von US-Rohöl zur Lieferung im April am Freitag um 1,15 USD oder 2,27% ab und lag bei Handelsschluss auf einem Stand von 49,61 USD das Fass. Am Donnerstag war Öl an der Nymex um 77 US-Cent oder 1,49% gesunken und zu 50,76 USD aus dem Handel gegangen.
Über die Woche gesehen haben die Ölfutures in New York um 15 US-Cent oder 0,3% nachgegeben und damit ihren dritten Wochenverlust in Folge erlitten.
Das Branchenforschungsunternehmen Baker Hughes (NYSE:BHI) hatte am Freitag mitgeteilt, dass die Anzahl der Fördertürme in den USA in der letzten Woche um 63 auf 923 gesunken ist, was der niedrigste Stand seit Juni 2011 gewesen ist.
Die Marktteilnehmer haben in den letzten Monaten der Anzahl der Fördertürme ihre Aufmerksamkeit zugewendet, um Anzeichen auf eine Verringerung des Angebots an Rohöl im Markt früh entdecken zu können.
Die gesamten Ölvorräte in den USA beliefen in der letzten Woche jedoch auf 444,4 Millionen Fass, was ihr höchster Stand seit mindestens 80 Jahren gewesen ist. Dies lässt vermuten, dass die niedrigen Preise die Förderung bisher kaum beeinflusst haben.
An der ICE Futures Exchange in London verbilligte sich Öl der Sorte Brent zur Lieferung im April am Freitag um 75 US-Cent oder 1,24% und ging zu einem Preis von 59,73 USD das Fass aus dem Handel.
Der Aprilkontrakt für Brent ist in der Woche um 2,77 USD oder 4,55% eingebrochen und hat damit seinen schlimmsten Wochenverlust seit Anfang Januar erlitten. Hintergrund hierfür waren abnehmende Sorgen über Lieferunterbrechungen aus Libyen.
Der Spread zwischen einem Fass Brent und einem Fass WTI stand zu Handelsschluss am Freitag bei 10,12 USD, verglichen mit 10,29 USD in der Vorwoche.
In der kommenden Woche werden die Märkte die Brüsseler Gespräche der Euro-Finanzminister mit Griechenland am Montag im Auge behalten, während die am Donnerstag erscheinenden US-Einzelhandelszahlen ebenfalls auf Anzeichen durchforstet werden.
Zahlen der chinesischen Regierung zur Verbraucherpreisinflation und der Industrieproduktion werden ebenfalls im Mittelpunkt stehen.
Am Sonntag hatte China einen Handelsüberschuss von 60,6 Milliarden Dollar für Februar gemeldet, verglichen mit einem erwarteten Überschuss von 10,8 Milliarden USD, nachdem dieser im Januar 60,0 Milliarden USD betragen hatte.
Die Exporte sind im letzten Monat gegenüber dem Vorjahr um 48,3% in die Höhe geschnellt, was über den Erwartungen eines Zuwachses von 14,2% lag, während die Importe um 20,5% eingebrochen sind, weit stärker als der vorhergesagte Rückgang um 10,0%.
China ist nach den USA der zweitgrößte Ölverbraucher der Welt und war in der Vergangenheit der Motor der Nachfrage.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 9. März
Die Finanzminister der Eurogruppe tagen in Brüssel um Finanzierungsmöglichkeiten für Griechenland zu diskutieren.
Dienstag, den 10. März
China berichtet zur Verbraucher- und Erzeugerpreisinflation.
Das American Petroleum Institute, ein Industrieverband, veröffentlicht seinen wöchentlichen Report zu den Ölvorräten.
Mittwoch, den 11. März
China legt auch Zahlen zur Industrieproduktion und den Anlageinvestitionen vor.
Später am Tag wird in den USA noch der wöchentliche Regierungsbericht zu den Ölvorräten erscheinen.
Donnerstag, den 12. März
In den USA erscheinen Berichte zu den Einzelhandelsumsätzen und den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld.
Freitag, den 13. März
Die USA beenden die Woche mit Zahlen zu den Erzeugerpreisen und zum Konsumklima.