Investing.com - Neue Daten von den kommerziellen Öllagern in den USA werden in der kommenden Woche das Hauptaugenmerk der Händler auf sich ziehen, als die Händler herauszufinden versuchen, wie schnell das heimische Produktionsniveau weiter ansteigen wird, nun, da die US-Ölfördermenge fast mit der Russlands, dem größten Produzenten der Welt, gleichgezogen ist.
Die US-Ölförderung eilt seit Ende letzten Jahres von Produktionsrekord zu Produktionsrekord. Wie der US-Energieinformationsagentur am Donnerstag mitteilte, machte sic Im März einen Satz um 215.000 Fass am Tag (barrels per day, bpd) auf 10,47 Mio bpd, einem neuen Monatsrekord.
Nur Russland fördert derzeit mit rund 11 Mio Fass am Tag noch mehr.
Als ob das nicht genug wäre, haben die US-Ölfirmen in der Woche zum 1. Juni zwei weitere Ölbohranlagen in Betrieb genommen, was deren Gesamtzahl auf 861 bringt, dem höchsten Stand seit März 2015, meldete die General Electric (NYSE:GE)-Tochter Baker Hughes in ihrem am Energiemarkt weit beachteten Bericht vom Freitag.
Im New Yorker Handel fielen die WTI-Rohölfutures am Freitag unter 66 USD das Fass und verbuchten mit 65,81 USD das Fass ihren niedrigsten Schlusskurs seit dem 10. April, ein Tagesverlust von 1,23 USD oder 1,8%.
Damit erlitt der Benchmark für den US-Ölmarkt einen Wochenverlust von rund 3%, was diese zur zweiten Wochen in Folge mit einem Rückgang macht.
In London sackten die Futures auf Brent, dem Benchmark für den internationalen Handel außerhalb der Vereinigten Staaten, am Freitag um 77 US-Cent oder 1% auf einen Schlusskurs von 76,79 USD das Fass. Über die Woche holten sie trotzdem einen kleinen Anstieg von 0,4% heraus.
Brent wurde gestützt von Äußerungen von Vertretern Saudi-Arabiens, die signalisierten, das Land wolle die Förderung als Antwort auf die Produktionsverluste durch Venezuela und dem Iran nur allmählich anheben, während die Vereinbarung zur Begrenzung der Produktion zwischen der Opec und anderen führenden Ölexporteuren bis Ende des Jahres in Kraft bleiben soll.
Die Preise waren in der jüngsten Vergangenheit gesunken, da Sorgen, dass die Organisation Erdölexportierender Länder zusammen mit von Russland angeführten Ländern außerhalb des Kartells entscheiden werden, die Förderung womöglich schon in diesem Monat um bis zu 1 Mio Fass am Tag anzuheben.
Die Opec wird ihre nächste Hauptversammlung am 22. Juni in Wien abhalten.
Unterdessen bleibt der Preisaufschlag von Brent gegenüber WTI mit über 10 USD in der Nähe eines Dreijahreshochs und überstieg am Donnerstag 11 USD. Die Preisdifferenz hat sich in weniger als einem Monat verdoppelt, da ein Mangel an Pipelines in den Vereinigten Staaten einen großen Anteil der Förderung innerhalb der USA zurückhält.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste der wichtigsten Ereignisse zusammengestellt, die die Ölmärkte beeinflussen könnten.
Dienstag
Das American Petroleum Institute veröffentlicht seinen wöchentlichen Report zu den Ölvorräten.
Mittwoch
Die US-Energieinformationsbehörde gibt ihren allwöchentlichen Bericht zu den Lagerbeständen an Öl und Benzin heraus.
Freitag
Baker Hughes gibt seine wöchentlichen Daten zu den sich in Betrieb befindlichen Bohrplattformen in den USA heraus.