Investing.com - Der Ölpreis hat den Handel am Freitag tiefer beendet und über die Woche einen Verlust verbucht, da die Händler den stetigen Anstieg der US-Ölförderung gegenüber den Anstrengungen der Opec abwogen, die Überschüsse am Markt auszutrocknen.
Die Märzfutures auf Rohöl der Sorte US West Texas Intermediate fielen um 35 US-Cent oder rund 0,5% auf zu Handelsende 65,45 USD das Fass.
Unterdessen sanken Futures auf Brent, dem Benchmark für den Ölpreis außerhalb der Vereinigten Staaten, um 1,07 USD oder ungefähr 1,5% auf zu Handelsschluss 68,58 USD das Fass, nachdem sie zuvor in der Sitzung mit 67,96 USD unter ein Dreiwochentief gefallen waren.
Über die Woche verbilligte sich WTI um rund 1%, während Brent um etwa 2,8% nachgab.
Die Anzahl der Bohrplattformen kletterte in der zweiten Woche in Folge, sagte General Electrics (NYSE:GE) Energiedienstleistungstochter Baker Hughes in ihrem vielbeachteten Bericht vom Freitag. Sie nahm letzte Woche um sechs auf 765 zu, was nahelegt, das die US-Ölförderung weiter steigen wird.
Das folgte auf Daten vom Mittwoch, denen nach die US-Ölvorräte in der letzten Woche um 6,8 MIo gestiegen sind, ihre erste Zunahme in 11 Wochen. Der Report zeigte auch, dass die Ölförderung in den USA auf nunmehr rund 9,91 Mio Fass am Tag geklettert ist, ihrem höchsten Wert seit Anfang der 1970er Jahre, womit die USA nun fast eben soviel Öl wie die größten Produzenten Russland und Saudi-Arabien fördern.
Die Ölförderung in den USA hat sich seit ihrem letzten Tief Mitte 2016 wieder erholt und liegt fast 20% über ihrem damaligen Niveau. Die zunehmende Ölexploration bedeutet, dass die Produktion weiter wachsen sollte, als die Ölfirmen von steigenden Ölpreisen angezogen werden.
Der Ölpreis ist von seinem Tief im Juni von 43 USD das Fass um fast 55% gestiegen, gestützt von den Produktionssenkungen, die die Organisation Erdölexportierender Länder und Russland vereinbart hatten. Die Ölexporteure hatten sich Dezember geeinigt, ihre Förderquoten bis Ende 2018 zu verlängern.
Der Deal zur Verminderung der Ölförderung um 1,8 Mio Fass am Tag war im letzten Winter von der Opec, Russland und neun weiteren Ölstaaten ins Leben gerufen worden. Das Abkommen sollte im März 2018 auslaufen, ist aber schon einmal verlängert worden.
Im weiteren Energiehandel sind an der Nymex die Benzinfutures für März am Freitag um 2,3 US-Cent oder 1,2% auf 1,872 USD die Gallone abgesackt, womit über die Woche ein Verlust von etwa 3,4% herauskam.
Heizöl für März gab 3,6 US-Cent oder 1,8% auf 2,053 USD die Gallone nach und beendete die Woche rund 3,9% billiger.
Unterdessen gaben US-Erdgasfutures um 1,0 US-Cent oder 0,3% auf 2,846 USD pro MBTU (million British thermal units) nach. Über die Woche ist der Kurs um 19% eingebrochen, nachdem neue Wetterprognosen gezeigt hatten, dass die Temperaturen nicht so stark sinken werden, wie zuvor erwartet.
Unterdessen warten die Marktteilnehmer auf die neuen wöchentliche Zahlen zu den US-Lagerbeständen an Rohöl und raffinierten Produkten, die am Dienstag und Mittwoch hereinkommen werden, um die Nachfrage im größten Verbraucherland der Welt einschätzen zu können.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Dienstag
Das American Petroleum Institute, ein Branchenverband, veröffentlicht seinen wöchentlichen Report zu den Ölvorräten.
Mittwoch
Die US-Energieinformationsagentur veröffentlicht ihren allwöchentlichen Bericht zu den Lagerbeständen an Öl und Benzin.
Donnerstag
In den USA gibt die Regierung außerdem einen wöchentlichen Report zu den Erdgasvorräten heraus.
Freitag
Baker Hughes veröffentlicht seine wöchentlichen Daten zu den sich in den USA in Betrieb befindlichen Bohrplattformen.