MÜNCHEN/WIEN (dpa-AFX) - Der Ankauf von 100 Triebwagenzügen von Siemens durch die österreichische Bahn ÖBB stockt laut einem Zeitungsbericht. Grund seien Meinungsunterschiede über den endgültigen Kaufpreis des rund 600 Millionen Euro schweren Geschäfts, schreibt die österreichische Zeitung 'Standard' (Freitagausgabe). Damit stehe möglicherweise eine Neuausschreibung im Raum. Beide Konzerne wollten am Donnerstag zur jüngsten Entwicklung gegenüber der Zeitung keine Stellungnahme abgeben. Man befinde sich in laufenden Verhandlungen und kommentiere diese grundsätzlich nicht, sagte ein Sprecher von Siemens Österreich. Man gehe davon aus, dass die kürzlich getroffene Vereinbarung halte, hieß es bei der ÖBB.
Über die Gründe für die plötzliche Verstimmung - die Kaufvereinbarung basiert auf einer Rahmenvereinbarung aus dem Frühjahr 2010 zwischen ÖBB und Siemens - gehen die Meinungen auseinander. In ÖBB-Kreisen wird laut Zeitung kolportiert, Siemens Österreich habe den nach langen, zähen Verhandlungen überraschend gewährten 'deutlichen Preisnachlass' um rund 40 bis 50 Millionen Euro bei der Konzernmutter in München nicht durchgebracht und wolle nun nachverhandeln, um die Vereinbarung irgendwie zu retten.
In Siemens-Kreisen stelle man das laut dem Blatt in Abrede und kontert: Der Preisnachlass sei mit dem Stammhaus im München selbstverständlich abgestimmt. Das Problem sei, dass die ÖBB plötzlich Ergänzungen und Sonderleistungen verlangt habe, die durch die paraphierte Einigung nicht gedeckt seien. Deshalb müsse man verhandeln. 'Stimmt nicht', konterten mit der Materie vertraute Eisenbahner. Die paraphierte Einigung habe lediglich einen Vorbehalt: die Zustimmung der jeweiligen Organbeschlüsse.
Eine Deadline, bis wann der Kaufvertrag unterschrieben werden muss, gäbe es nicht. Aktuell ist die Auslieferung der ersten Desiro_ML, die nach dem Vorbild des Schnellzugs Railjet teilweise in den ÖBB-Werkstätten in Simmering und Jedlersdorf endgefertigt werden sollen, im Laufe des Jahres 2015 geplant. Fallen Beschluss und Direktvergabe an Siemens am 11. Dezember allerdings ins Wasser, müsse die Fahrzeugbeschaffung neu ausgeschrieben werden, schreibt das Blatt. Das begrüßten sämtliche Bahnausrüster, sie witterten eine neue Chance./at/APA/jha/he
Über die Gründe für die plötzliche Verstimmung - die Kaufvereinbarung basiert auf einer Rahmenvereinbarung aus dem Frühjahr 2010 zwischen ÖBB und Siemens - gehen die Meinungen auseinander. In ÖBB-Kreisen wird laut Zeitung kolportiert, Siemens Österreich habe den nach langen, zähen Verhandlungen überraschend gewährten 'deutlichen Preisnachlass' um rund 40 bis 50 Millionen Euro bei der Konzernmutter in München nicht durchgebracht und wolle nun nachverhandeln, um die Vereinbarung irgendwie zu retten.
In Siemens-Kreisen stelle man das laut dem Blatt in Abrede und kontert: Der Preisnachlass sei mit dem Stammhaus im München selbstverständlich abgestimmt. Das Problem sei, dass die ÖBB plötzlich Ergänzungen und Sonderleistungen verlangt habe, die durch die paraphierte Einigung nicht gedeckt seien. Deshalb müsse man verhandeln. 'Stimmt nicht', konterten mit der Materie vertraute Eisenbahner. Die paraphierte Einigung habe lediglich einen Vorbehalt: die Zustimmung der jeweiligen Organbeschlüsse.
Eine Deadline, bis wann der Kaufvertrag unterschrieben werden muss, gäbe es nicht. Aktuell ist die Auslieferung der ersten Desiro_ML, die nach dem Vorbild des Schnellzugs Railjet teilweise in den ÖBB-Werkstätten in Simmering und Jedlersdorf endgefertigt werden sollen, im Laufe des Jahres 2015 geplant. Fallen Beschluss und Direktvergabe an Siemens am 11. Dezember allerdings ins Wasser, müsse die Fahrzeugbeschaffung neu ausgeschrieben werden, schreibt das Blatt. Das begrüßten sämtliche Bahnausrüster, sie witterten eine neue Chance./at/APA/jha/he