TEL AVIV/TEHERAN/MOSKAU/PARIS (dpa-AFX) - Israel bemüht sich angesichts der internationalen Sorgen vor einem möglichen Überraschungsangriff gegen den Iran um eine Beruhigung der Lage. 'Wir haben noch keine Entscheidung getroffen', sagte Verteidigungsminister Ehud Barak am Mittwoch dem israelischen Armee-Radio. 'Diese ganze Sache ist noch lange hin', fügte er einen Tag vor dem angekündigten Besuch von US-Generalstabschef Martin Dempsey hinzu.
Vorerst setzt Israel auf die Wirkung verschärfter Sanktionen gegen Teheran. Die Außenminister der 27 EU-Staaten planen bei einem Treffen am Montag, den Stopp der Öleinfuhren aus dem Iran zu beschließen. Der Iran wird verdächtigt, heimlich Atombomben zu entwickeln. Israel fühlt sich in seiner Existenz bedroht.
Russland warf dem Westen jedoch vor, mit den neuen geplanten Sanktionen absichtlich die iranische Bevölkerung und die Wirtschaft ins Visier zu nehmen. 'Zusätzliche einseitige Zwangsmaßnahmen haben nichts mit dem Versuch gemein, die Entwicklung von Atomwaffen zu verhindern', sagte Außenminister Sergej Lawrow in Moskau. Lawrow warnte deutlich vor einem Militärschlag gegen den Iran. In diesem Fall drohten furchtbare Konsequenzen in der gesamten Region.
Barak reagierte ausweichend auf die Frage, ob er mit 'die Sache ist noch lange hin' Monate oder Wochen meine: 'Ich möchte hier keine Einschätzung abgeben. Aber es ist bestimmt nicht dringlich, und ich möchte nicht den Eindruck erwecken, es könnte morgen passieren.' In Israel wird seit Monaten das Für und Wider eines Militärschlags gegen Nuklearanlagen im Iran diskutiert. Unklar blieb dabei, wie weit der Entscheidungsprozess fortgeschritten ist.
Die USA haben die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Medienberichten zufolge gewarnt, auf keinen Fall vor den US-Präsidentschaftswahlen anzugreifen. Barak dementierte, dass Israel die USA über seine Absichten im Dunkeln lässt: 'Ich denke nicht, dass unsere Beziehungen zu den USA so sind, dass sie keine Ahnung haben, worüber wir reden', sagte der Minister.
Der Iran versuchte erneut, den Westen von einem Öl-Embargo abzubringen. 'Sanktionen gegen den iranischen Energiesektor werden die EU tiefer in die Rezession treiben', warnte Mohammad Ali Khatibi, iranischer Vertreter bei der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC), wie die iranische Nachrichtenagentur Fars meldete.
Eine Warnung angesichts des Öl-Embargos kam auch von der Internationalen Energieagentur (IEA). Auf die europäischen Raffineriebetriebe komme die schwere Aufgabe zu, Alternativen für den Bezug von Rohöl zu finden. Besonders betroffen wären Italien, die Türkei, Spanien und Griechenland. Die Türkei und Griechenland deckten bislang rund 30 Prozent ihres Öl-Bedarfs aus dem Iran, hieß es. Vermutlich werde es Ausnahmegenehmigungen für Embargo-Verstöße geben müssen, um Engpässe zu verhindern./bvi/fmb/ddo/aha/ro/DP/bgf
Vorerst setzt Israel auf die Wirkung verschärfter Sanktionen gegen Teheran. Die Außenminister der 27 EU-Staaten planen bei einem Treffen am Montag, den Stopp der Öleinfuhren aus dem Iran zu beschließen. Der Iran wird verdächtigt, heimlich Atombomben zu entwickeln. Israel fühlt sich in seiner Existenz bedroht.
Russland warf dem Westen jedoch vor, mit den neuen geplanten Sanktionen absichtlich die iranische Bevölkerung und die Wirtschaft ins Visier zu nehmen. 'Zusätzliche einseitige Zwangsmaßnahmen haben nichts mit dem Versuch gemein, die Entwicklung von Atomwaffen zu verhindern', sagte Außenminister Sergej Lawrow in Moskau. Lawrow warnte deutlich vor einem Militärschlag gegen den Iran. In diesem Fall drohten furchtbare Konsequenzen in der gesamten Region.
Barak reagierte ausweichend auf die Frage, ob er mit 'die Sache ist noch lange hin' Monate oder Wochen meine: 'Ich möchte hier keine Einschätzung abgeben. Aber es ist bestimmt nicht dringlich, und ich möchte nicht den Eindruck erwecken, es könnte morgen passieren.' In Israel wird seit Monaten das Für und Wider eines Militärschlags gegen Nuklearanlagen im Iran diskutiert. Unklar blieb dabei, wie weit der Entscheidungsprozess fortgeschritten ist.
Die USA haben die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Medienberichten zufolge gewarnt, auf keinen Fall vor den US-Präsidentschaftswahlen anzugreifen. Barak dementierte, dass Israel die USA über seine Absichten im Dunkeln lässt: 'Ich denke nicht, dass unsere Beziehungen zu den USA so sind, dass sie keine Ahnung haben, worüber wir reden', sagte der Minister.
Der Iran versuchte erneut, den Westen von einem Öl-Embargo abzubringen. 'Sanktionen gegen den iranischen Energiesektor werden die EU tiefer in die Rezession treiben', warnte Mohammad Ali Khatibi, iranischer Vertreter bei der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC), wie die iranische Nachrichtenagentur Fars meldete.
Eine Warnung angesichts des Öl-Embargos kam auch von der Internationalen Energieagentur (IEA). Auf die europäischen Raffineriebetriebe komme die schwere Aufgabe zu, Alternativen für den Bezug von Rohöl zu finden. Besonders betroffen wären Italien, die Türkei, Spanien und Griechenland. Die Türkei und Griechenland deckten bislang rund 30 Prozent ihres Öl-Bedarfs aus dem Iran, hieß es. Vermutlich werde es Ausnahmegenehmigungen für Embargo-Verstöße geben müssen, um Engpässe zu verhindern./bvi/fmb/ddo/aha/ro/DP/bgf