BERLIN (dpa-AFX) - In der Zuwanderungsdebatte plädiert das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) für eine offensivere Einwanderungsstrategie. Zwar sei das Zuwanderungsrecht in der Vergangenheit schon deutlich vereinfacht worden, vom Wortlaut her sei es aber immer noch ein 'Zuwanderungsverhinderungsrecht', sagte IW-Direktor Michael Hüther am Montag im Deutschlandradio Kultur. Sein Institut stellt am Montag eine Studie über Kosten und Nutzen der Zuwanderung vor.
Zur aktuellen Diskussion um angebliche Armutszuwanderer aus Bulgarien und Rumänien sagte der Wirtschaftsexperte, diese betone ein Randproblem, das es sicherlich auch gebe. Es werde aber so getan, als sei es das Hauptproblem. 'Die Strukturdaten sprechen dafür, dass hier viel Geklingel und Geschrei gemacht wird, (eine) etwas nüchterne Betrachtung der Zahlen wäre hilfreich', sagte Hüther.
Die Struktur der Zuwanderung hat sich laut Hüther seit dem Jahr 2000 insgesamt positiv verändert. So habe die Qualifikation der Einwanderer seitdem fortlaufend zugenommen. Auch der Anteil der Akademiker unter den Einwanderern insgesamt liege über dem deutschen Bevölkerungsschnitt, betonte er./sem/DP/bgf