(neu: Schlusskurse)
Zürich, 18. Jun (Reuters) - Kursverluste der beiden
Schwergewichte Nestle und Roche haben die
Schweizer Börse am Freitag belastet. Dagegen stuften Händler den
Einfluss des "Hexensabbat", des dreifachen Eurex-Verfalls,
abgesehen von den etwas erhöhten Volumen als eher gering ein.
Der Verfall selbst ging problemlos über die Bühne.
Der SMI<.SSMI> schloss um 0,4 Prozent schwächer bei 6447
Punkten. Trotzdem verbuchte der Standardwerte-Index damit die
zweite Woche in Folge Kursgewinne. Der breite SPI<.SSHI> sank um
0,3 Prozent auf 5674 Zähler.
Die Roche-Genussscheine fielen um 2,5 Prozent und drückten
den SMI damit um 23 Zähler. Der Pharmakonzern braucht für die
Entwicklung des neuen Diabetesmedikaments Taspoglutid wegen
Nebenwirkungen um bis zu 18 Monate länger als geplant. Die ZKB
sprach von einem der "wichtigsten Hoffnungsträger" ausserhalb
des Krebsportfolios von Roche. Der Konzern billigt dem
Medikament mindestens zwei Milliarden Franken Jahresumsatz zu.
Die Meldung, dass Roactemra sehr wirksam bei juveniler Arthritis
sei, verblasste dagegen.
Die Aktien von Konkurrent Novartis lagen 0,6
Prozent im Minus, obwohl die US-Arzneimittelbehörde FDA Tasigna
für einen breiteren Einsatz freigab und der Konzern ausserdem
Phase-II-Daten für ACZ885 vorlegte, denen zufolge das Mittel
gegen akute Entzündungen bei Gicht besser wirkt als die
Standardbehandlung.
Die Transocean-Aktien gewannen 7,5 Prozent. Am
Montag wird der wegen der Ölpest im Golf von Mexiko unter Druck
stehende Ölplattform-Betreiber in den Leitindex SMI aufgenommen
und verdrängt dort Swiss Life. Die Aktien des
Lebensversicherers fielen um ein Prozent. Citigroup stufte Swiss
Life zudem auf "Hold" von "Buy" zurück.
Mit Nestle tendierte ein weiteres
Marktschwergewicht um 0,9 Prozent schwächer. Der
Lebensmittelkonzern hat den seit 2007 laufenden Rückkauf eigener
Aktien im Gegenwert von 25 Milliarden Franken abgeschlossen und
beginnt ein neues Rückkaufprogramm von zehn Milliarden Franken.
Europaweit legten die Bankaktien zu, was auch den Schweizer
Finanztiteln zu höheren Kursen verhalf. UBS stiegen um
1,7 Prozent. UBS-Chef Oswald Grübel hat vor negativen Folgen
einer strengen Regulierung gewarnt. In einem Interview des
"Tages-Anzeiger" sagte er zudem, das zweite Quartal werde wegen
des Euro und der negativen Stimmung in den Märkten in der
Finanzindustrie schwächer ausfallen. "Dass das zweite Quartal
schwächer ausfällt, ist bekannt. Das haben schon andere gesagt",
sagte ein Händler. Credit Suisse gewann 0,7 Prozent.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)