Mexiko-Stadt (Reuters) - Im Kampf gegen Verbrecher und bestechliche Staatsdiener hat ein mexikanischer Präsidentschaftskandidat eine drastische Maßnahme vorgeschlagen: "Wir müssen denen, die rauben, die Hände abschneiden.
So einfach ist das", sagte der parteiunabhängige Bewerber Jaime Rodriguez in der ersten TV-Debatte der fünf Kandidaten für die Wahl am 1. Juli. Auf die zweimalige Nachfrage der Moderatorin, ob er dies wörtlich meine, sagte der 59-Jährige am Sonntag: "Das ist richtig. Das ist richtig." Andere Länder, in denen die Korruption überwunden worden sei, hätten dies auch praktiziert. "Das ist keine schlechte Sache."
Die Verbrechensbekämpfung ist eines der zentralen Wahlkampfthemen. Die Todesstrafe und Folter sind in Mexiko verboten. Neben der grassierenden Korruption leidet das Land vor allem an einem Krieg mit den Drogenbanden, in dem innerhalb eines Jahrzehnts etwa 200.000 Menschen getötet wurden. Der in Umfragen führende, linksgerichtete Kandidat Andres Manuel Lopez Obrador hat sich vage für eine Amnestie ausgesprochen, um den Drogenkrieg zu beenden. Rodriguez, auch bekannt als "El Bronco", liegt in den meisten Meinungsumfragen an letzter Stelle. Präsident Enrique Pena Nieto darf nicht erneut antreten.