Investing.com - Der Goldpreis stabilisiert sich am Montag nach den verstärkten Verkäufen am Freitag auf hohem Niveau. Der sich erholende US-Dollar belastet das gelbe Metall kaum. Im Fokus der Investoren steht die geplante Videokonferenz zwischen Peking und Washington am 15. August, wo über das Anfang Januar unterzeichnete Phase-1-Handelsabkommen gesprochen werden soll.
Der Gold-Future zur Oktober-Lieferung gewinnt 12,05 Dollar oder 0,59 Prozent auf 2.030 Dollar je Feinunze. Der Terminkontrakt erreichte am Freitag mit 2.078 Dollar je Feinunze ein neues Rekordhoch, konnte das Niveau aber nicht halten und zog sich zwischenzeitlich um knapp 60 Dollar zurück.
Der Preis für den unmittelbaren Handel mit physischem Gold, der so genannte Spotpreis, verliert 0,24 Prozent auf 2.030 Dollar.
"Kurz- bis mittelfristig sehen wir ein kleines Top (im Goldpreis), und aufgrund der Erholung des Dollars könnten wir im Laufe der nächsten Tage eine leichte Korrektur nach unten sehen", sagte Michael Hewson, Chefmarktanalyst bei CMC Markets UK.
Gold könne zwar im Zuge von Gewinnmitnahmen in Richtung 2.000 Dollar oder etwas darunter fallen; seinen Glanz verliert das gelbe Metall deshalb aber nicht, fügte er hinzu.
Der US-Dollar setzte seine Erholung auch am Montag fort. Der US-Dollar-Index, der den Wert des Greenbacks gegenüber sechs anderer Währungen vergleicht, steigt um 0,23 Prozent auf 93,63.
Unterstützung erhält der Greenback am Montag dank seines Status als sicherer Hafen, nachdem sich die Spannungen zwischen den USA und China wieder erhöhten. Als Reaktion auf die US-Sanktionen gegen Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam sanktionierte Peking nun die US-Senatoren Marco Rubio und Ted Cruz. Gespannt blicken die Investoren auf das Zwischenfazit der USA und China zu ihrem Handelsdeal auf einer Videokonferenz am 15. August.
Letzte Woche hat US-Präsident Donald Trump zwei chinesische Apps verboten - TikTok und WeChat. China warnte daraufhin, dass Washington "die Konsequenzen tragen" müsse.
China und die USA liegen bei mehreren Themen über Kreuz, darunter die Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie, die Handelsbeziehungen und der Umgang mit der Sonderverwaltungszone Hongkong.
Ein stärkerer Dollar belastet in der Regel den Goldpreis, weil das Edelmetall außerhalb des Dollarraums teurer wird.
Gigantische Konjunkturmaßnahmen der Regierungen und Zentralbanken sowie die Furcht vor Währungsabwertungen und einer steigenden Inflation haben die Attraktivität von Gold als Wertspeicher deutlich erhöht und den Goldpreis in diesem Jahr bislang um 32 Prozent in die Höhe getrieben. Angesichts der starken Rallye der letzten Monate wäre es daher "nur gesund für den Markt, auch mal etwas Luft aus dem Ballon herauszulassen", glaubt Charlie Nedos, Marktstratege bei der LaSalle Futures Group.
Gold könnte problemlos seinen gleitenden 10-Tage-Durchschnitt bei 2.011 Dollar testen, bevor es wieder nach oben geht, fügte er hinzu.
Der Silber-Future steht am Montag 2,77 Prozent höher bei 28,92 Dollar je Unze. Das Tageshoch liegt bislang bei 28,83 Dollar und das Tief bei 27,96 Dollar.
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