Berlin (Reuters) - Die deutsche Wirtschaft fordert von der nächsten Bundesregierung mehr Investitionen in die Zukunft Deutschlands und Entlastungen für die Unternehmen.
"Gefragt ist Mut statt Verzagtheit", erklärte der Präsident des Industrieverbands BDI, Dieter Kempf, am Mittwoch anlässlich des Beginns der Sondierungsgespräche für eine Jamaika-Koalition. Die neue Regierung müsse ihre finanziellen Spielräume nutzen, auch die Unternehmen zu entlasten und die Bedingungen für sie zu verbessern. Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Eric Schweitzer, stieß in das gleiche Horn. "Entscheidend ist, dass die nächste Regierung die Schlüsselthemen für die Zukunft angeht", sagte er der "Passauer Neuen Presse". Die Parteien sollten sich auf einen Koalitionsvertrag für Investitionen einigen.
Kempf mahnte zudem eine Stärkung des Industriestandortes Deutschland an. Dieser habe ein Update nötig. "Teilhabe und Wohlstand entstehen nicht durch bloßes Verwalten und Umverteilen, sondern durch Investitionen, Wachstum und Chancengleichheit", argumentierte er. Nötig sei insbesondere, die übermäßig hohen Stromkosten-Lasten zu begrenzen. Schweitzer hält vor allem mehr Investitionen in eine moderne Infrastruktur für nötig. Zudem benötigten die Firmen mehr Freiraum. Die nächste Regierung müsse vor allem dazu beitragen, das wachsende Fachkräfteproblem zu lösen und mehr Impulse bei der Digitalisierung setzen.