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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 03.10.2013 - 17.00 Uhr

Veröffentlicht am 03.10.2013, 17:15
Aktualisiert 03.10.2013, 17:16
Spitzengespräch gescheitert: US-Verwaltung bleibt geschlossen

WASHINGTON - Der Stillstand des Staatsbetriebs in den USA wirkt sich allmählich auf die Wirtschaft aus. Nachdem wegen des Etatstreits fast 800 000 Regierungsangestellte in den Zwangsurlaub geschickt worden waren, droht jetzt Tausenden Arbeitern im Industriekonzern United Technologies ein ähnliches Schicksal.

USA: ISM-Index Dienste fällt überraschend deutlich

WASHINGTON - Die Stimmung im US-Dienstleistungssektor hat sich im September überraschend deutlich eingetrübt. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex fiel von 58,6 Punkten im Vormonat auf 54,4 Punkte gefallen, wie das Institute for Supply Management (ISM) am Donnerstag in Washington mitteilte. Bankvolkswirte hatten lediglich mit einem Rückgang auf 57,0 Punkte gerechnet.

USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigen nur leicht

WASHINGTON - In den USA sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche nur leicht gestiegen. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl um 1.000 auf 308.000 Anträge, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Bankvolkswirte hatten mit einem Anstieg auf 315.000 Anträgen gerechnet. Der Wert der Vorwoche wurde um 2.000 Anträge nach unten gesetzt. Im aussagekräftigeren Vierwochenschnitt fiel die Zahl um 3.750 auf 305.000 Anträge.

Shutdown raubt Kapitalmärkten Orientierung: US-Arbeitsmarktbericht fällt aus

WASHINGTON - Am Freitag müssen die globalen Kapitalmärkte auf einen wichtigen Orientierungspunkt verzichten: Die Veröffentlichung des stets mit Spannung erwartete US-Arbeitsmarktbericht fällt aus, wie das amerikanische Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. Grund ist der von den ungelösten Streitigkeiten von Republikanern und Demokraten über einen neuen Staatshaushalt verursachte Verwaltungsstillstand. Ein neuer Veröffentlichungstermin sei nicht festgelegt worden, hieß es in der Mitteilung weiter.

EZB/Noyer: Weiteres langfristiges Refinanzierungsgeschäft nicht notwendig

PARIS - EZB-Ratsmitglied Christan Noyer hält ein drittes langfristiges Refianzierungsgeschäft (LTRO) derzeit für nicht sinnvoll. 'Nach unserer Einschätzung ist es nicht notwendig, da in der Eurozone reichlich Liquidität vorhanden ist', sagte der Gouverneur der Banque de France der Tageszeitung 'Le Monde' (Freitagsausgabe). 'Aber wir sind sehr wachsam.' Falls es zu Engpässen bei der Liquidität komme, werde man nicht zögern und alle angemessenen Instrumente einsetzen. Allerdings gebe es neben dem LTRO weit mehr Instrumente, um am Geldmarkt einzugreifen.

IWF-Chefin Lagarde sieht viele Probleme für die Weltwirtschaft

WASHINGTON - Der Konjunkturausblick für die Weltwirtschaft ist nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) weiter gedämpft. Zwar gebe es in den Industrieländern wieder Zeichen der Hoffnung, aber dafür hätten die Schwellen- und Entwicklungsländer nun mit Problemen zu kämpfen, sagte IWF-Chefin Christine Lagarde am Donnerstag in Washington laut ihrem vorbereiteten Redetext.

EU-Kommission will 360 Millionen Euro für Flutschäden bereitstellen

BRÜSSEL - Bei der Bewältigung der schweren Hochwasserschäden aus dem Sommer kann Deutschland auf mehr als 360 Millionen Euro an EU-Geld hoffen. Das teilte EU-Regionalkommissar Johannes Hahn am Donnerstag in Brüssel mit. Das Europaparlament und die EU-Staaten müssten den Vorschlag seiner Behörde aber noch billigen. Deutschland hatte den Gesamtschaden auf rund acht Milliarden Euro beziffert. Das Geld aus dem Europäischen Solidaritätsfonds soll helfen, Kosten für Aufräumarbeiten, Reparaturen an zerstörter Infrastruktur oder für Notunterkünfte zu tragen. Die weniger stark betroffenen Nachbarländer Österreich und Tschechien sollen ebenfalls Hilfe erhalten.

Kretschmann für Reform der Finanzbeziehungen von Bund und Ländern

STUTTGART - Bundesratspräsident Winfried Kretschmann hat am Tag der Deutschen Einheit eine Reform der Finanzbeziehungen zwischen Bund und Ländern gefordert. 'Das Thema Finanzbeziehungen steht bald unweigerlich auf der Tagesordnung', sagte Baden-Württembergs Regierungschef am Donnerstag beim Festakt in Stuttgart. In einer dritten Föderalismuskommission dürfe das zu beackernde Feld nicht zu eng abgesteckt werden. Der Bund müsse allen Ländern die Mittel geben, damit diese ihre Aufgaben erfüllen können. Mit einer Reform des Länderfinanzausgleichs müsse dafür gesorgt werden, dass die Geberländer nicht dauerhaft überlastet werden, verlangte Kretschmann.

Großbritannien: Indikatoren lassen starkes drittes Quartal erwarten

LONDON/FRANKFURT - Wichtige Frühindikatoren aus Großbritannien deuten auf ein sehr starkes Wirtschaftswachstum im dritten Quartal hin. 'Ein historischer Vergleich der Einkaufsmanagerindizes mit dem Bruttoinlandsprodukt deutet darauf hin, dass die Wirtschaft in den drei Monaten bis September um 1,2 Prozent gewachsen ist', sagte Chris Williamson, Chefvolkswirt des Instituts Markit am Donnerstag in London. Das wäre etwa doppelt so viel wie das von der Bank of England veranschlagte Trendwachstum Großbritanniens.

Spanien-Auktion: 10-Jahresrendite fällt auf tiefsten Stand seit drei Jahren

MADRID - Das Euro-Krisenland Spanien hat sich am Markt zu günstigeren Konditionen als zuletzt Kapital beschafft. Bei einer Auktion von Zehnjahresanleihen fiel die Rendite auf den niedrigsten Stand seit September 2010. Wie aus Zahlen der spanischen Notenbank vom Donnerstag hervorgeht, sank sie auf 4,27 Prozent. Bei der letzten vergleichbaren Auktion am 5. September hatte Spanien noch 4,50 Prozent bieten müssen.

Frankreich besorgt sich günstiger frisches Kapital

PARIS/FRANKFURT - Das zweitgrößte Euroland Frankreich hat sich am Donnerstag günstiger refinanzieren können. Eine Aufstockung zehnjähriger Staatsanleihen mit Fälligkeit im Mai 2023 ergab eine durchschnittliche Rendite von 2,37 Prozent, wie die nationale Schuldenagentur in Paris mitteilte. Anfang September hatten ähnliche Papiere bei einer Versteigerung 0,2 Prozentpunkte höher rentiert. Zusammen mit einer zweiten Anleihe, fällig im Jahr 2029, erbrachte die Platzierung 7,46 Milliarden Euro. Wichtigster Grund für das in den letzten Wochen wieder geringere Renditeniveau ist die Entscheidung der US-Notenbank Fed, ihre Geldschwemme zunächst in unvermindertem Tempo fortzuführen.

Eurozone: Einzelhandelsumsätze steigen deutlich stärker als erwartet

LUXEMBURG - Die Einzelhandelsumsätze in der Eurozone sind im August merklich stärker gestiegen als erwarten. Die Umsätze hätten um 0,7 Prozent zum Vormonat zugelegt, teilte das europäische Statistikamt Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mit. Bankvolkswirte hatten lediglich mit einem Zuwachs von durchschnittlich 0,2 Prozent gerechnet. Zudem ist der Anstieg der Umsätze im Vormonat mit 0,5 Prozent deutlich stärker ausgefallen als zunächst ermittelt (+0,1%).

Eurozone: Einkaufsmanager-Stimmung steigt auf Zweijahreshoch

LONDON - Die Stimmung in den Unternehmen des Euroraums ist derzeit so gut wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr. Der vom Markit-Institut erhobene Einkaufsmanagerindex stieg im September von 51,5 Punkten im Vormonat auf 52,2 Zähler, wie das Forschungsunternehmen am Donnerstag in London mitteilte. Das ist der höchste Stand seit Juni 2011. Der Indikator fällt zudem etwas besser aus als der in einer ersten Erhebungsrunde erhobene Wert.

Letta gewinnt Vertrauensabstimmungen - Herbe Niederlage Berlusconis

ROM - Italiens Regierungschef Enrico Letta bleibt im Amt. In zwei Abstimmungen erhielt Letta im Parlament das Vertrauen und kann weiter daran arbeiten, das Euro-Krisenland aus der Wirtschaftsflaute zu führen. Er setzte sich am Mittwoch im Machtkampf durch und zog dabei auch die Gefolgsleute von Silvio Berlusconi auf seine Seite. Für Berlusconi bedeutet das Ende der Regierungskrise eine herbe Niederlage. Er hatte zunächst die Regierung Letta stürzen wollen.

China: Dienstleistungssektor wächst kräftig

PEKING/FRANKFURT - Die chinesischen Dienstleister können auf ein spürbares Wachstum blicken. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex der Handelsvereinigung CFLP stieg von August auf September um 1,5 Punkte auf nunmehr 55,4 Zähler, wie aus Zahlen vom Donnerstag hervorgeht. Das ist der höchste Stand seit einem halben Jahr. Deutlich besser als im Vormonat stellte sich die Auftragssituation der Unternehmen dar, während die Beschäftigungslage etwas ungünstiger ausfiel./rob/js

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