08. Nov (Reuters) - Der Demokrat Joe Biden hat sich bei der US-Präsidentenwahl den Sieg über Amtsinhaber Donald Trump gesichert. Den Berechnungen großer US-Sender und Datenanbietern zufolge wird Biden der 46. Präsident der USA. Der Republikaner Trump wollte sich aber noch nicht geschlagen geben. Es folgt ein Ticker zu den jüngsten Entwicklungen mit Angaben in mitteleuropäischer Zeit (MEZ):
21.55 Uhr - Außenminister Heiko Maas setzt darauf, dass Personen im Umfeld von Trump jetzt klar machen, dass dieser die Präsidentschaftswahl verloren hat. Man sei von Trump einiges gewohnt, weshalb man die derzeitige Lage eher als "Kontinuität" bezeichnen könne, sagt Maas in der ARD. "Es wird an dem Wahlergebnis nichts mehr ändern. Joe Biden wird der nächste Präsident der USA", betont er.
21.23 Uhr - Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) wiederholt ihre Feststellung, dass es bei der US-Wahl keine größeren Vorfälle gegeben hat. "Wir haben vereinzelte Fehler und Mängel, aber keine Manipulationen festgestellt, keine Verfälschungen oder gar Betrug", sagt der zuständige deutsche Leiter der OSZE-Beobachtung, Michael Link, der Zeitung "Welt" einem Vorabbericht zufolge.
21.02 Uhr - Saudi-Arabiens König Salman bin Abdulasis und Kronprinz Mohammed bin Salman gratulieren Biden und Harris zum Wahlsieg. Das meldet die staatliche Nachrichtenagentur SPA.
21.00 Uhr - Biden baut seinen Vorsprung bei der laufenden Auszählung in Georgia aus: Dem Datenanbieter Edison Research zufolge liegt er 10.353 Stimmen vo Trump nach zuvor 10.196.
20.17 Uhr - Irans Außenminister Dschawad Sarif ruft nach der US-Wahl die Staaten der Region zur Zusammenarbeit auf. "Trump ist weg und wir und unsere Nachbarn werden bleiben", schreibt Sarif auf Twitter. "Auf Ausländer zu setzen bringt keine Sicherheit und enttäuscht."
18.41 Uhr - Der ehemalige Präsident George W. Bush - ein Republikaner - spricht von einer "grundsätzlich fairen" Wahl, deren "Ergebnis klar" sei. Er habe Biden angerufen und ihm zum Sieg gratuliert, erklärt Bush. Trump habe das Recht, Neuauszählungen zu beantragen und Klagen einzureichen.
16.07 Uhr - Grünen-Chefin Annalena Baerbock spricht sich gegen deutsch-amerikanische Sonderbeziehungen aus. Damit die EU auf Augenhöhe mit den USA sprechen könne, solle man ganz auf europäisch-amerikanische Beziehungen setzen, sagt sie in Potsdam. Engere Absprachen mit Washington seien etwa bei Klima, Digitalisierung, Gesundheit und einer "global gerechten Handelspolitik" nötig. Die Wahl von Joe Biden sei "ein wahnsinnig wichtiges Signal für die internationalen Beziehungen."
13.32 Uhr - Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hat Joe Biden zu dessen Wahlsieg gratuliert und ihm nach Angaben seines Regierungssprechers auf Twitter "gute Gesundheit und anhaltenden Erfolg in der Erfüllung der Pflichten von außerordentlicher Wichtigkeit" gewünscht. Orban pflegte enge Kontakte zu dem noch amtierenden US-Präsidenten Donald Trump.
10.50 Uhr - Irans Präsident Hassan Ruhani fordert von der neuen US-Regierung eine Wiedergutmachung von Trumps Fehlern. "Trumps Schaden anrichtende Politik wurde vom amerikanischen Volk abgelehnt. Die nächste US-Regierung sollte die Gelegenheit nutzen und die Fehler aus der Vergangenheit wieder gutmachen", wird Ruhani von iranischen Staatsmedien zitiert. Trump hatte das internationale Atomabkommen mit dem Iran 2018 aufgekündigt und Sanktionen gegen das Land wieder eingeführt, die die Wirtschaft massiv belasten. Biden hat zugesagt, dem Abkommen von 2015 wieder beitreten zu wollen.
09.55 Uhr - Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas gratuliert Biden zu seinem Wahlsieg und deutet die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zu den USA an. Er freue sich auf die Zusammenarbeit mit Biden und seiner Regierung, um das Verhältnis zwischen den USA und den Palästinensern zu stärken. "Und um Frieden, Unabhängigkeit, Gerechtigkeit und Würde für unser Volk zu erlangen." Des Weiteren wolle er sich für Frieden, Stabilität und Sicherheit in der Region einsetzen. Nachdem Trump Jerusalem als Hauptstadt Israels im Dezember 2017 anerkannt hatte, hatte Abbas die Beziehungen zu den USA abgebrochen.
07.15 Uhr - Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gratuliert Biden zu seinem Wahlsieg. Er freue sich auf die Zusammenarbeit mit der neuen US-Regierung, um die besondere Beziehung der beiden Länder weiter auszubauen. "Joe, wir pflegen seit fast 40 Jahren eine lange und warmherzige persönliche Verbindung und ich kenne Dich als guten Freund Israels", schreibt er auf Twitter. Netanjahu dankte aber auch Trump. "Danke für die Freundschaft, die Du Israel, aber auch mir persönlich entgegengebracht hast." Unter anderem würdigte Netanjahu die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels durch Trump.
02.53 Uhr - Die Arbeit müsse damit beginnen, die Coronavirus-Pandemie unter Kontrolle zu bringen, sagt Biden weiter. Am Montag werde er dazu eine Gruppe von Wissenschaftlern und Experten zusammenstellen. Er werde keine Mühen scheuen, die Pandemie zu bekämpfen.
02.40 Uhr - Biden verspricht, ein Präsident zu sein, der das Land einen und nicht spalten wird. Als ein Ziel nennt er, dass die USA in der Welt wieder respektiert werden. An die Anhänger von Trump gerichtet sagt er, er verstehe ihre Enttäuschung. Er habe selbst manche Niederlagen einstecken müssen. "Lasst uns gegenseitig eine Chance geben", sagt er. Es sei Zeit, die harschen und hitzigen Worte hinter sich zu lassen.
02.31 Uhr - Die Siegesreden von Joe Biden und seiner auserkorenen Vize-Präsidentin Kamala Harris beginnen. Harris tritt zuerst auf und bedankt sich bei den Wählern. Diese hätten Hoffnung und Einheit, Anstand, Wissenschaft "und ja, Wahrheit" gewählt. "Obwohl ich die erste Frau in diesem Amt bin, werde ich nicht die letzte sein", sagt die zukünftige Vize-Präsidentin.
01.15 Uhr - Mexikos Präsident Andres Manuel Lopez Obrador hat sich zurückhaltend zum Erfolg von Joe Biden bei der US-Präsidentschaftswahl geäußert. Er könne einem Wahlsieger erst dann gratulieren, wenn alle rechtlichen Verfahren im Zusammenhang mit der Abstimmung abgeschlossen seien, sagt Lopez Obrador. Ein solches Vorgehen sei "politisch klug". Er habe sowohl zu Amtsinhaber Donald Trump als auch zu Biden ein gutes Verhältnis.
00.30 Uhr - Das Wahlkampfteam von US-Präsident Donald Trump gibt eine Klage wegen des Ablaufs der Wahl in Arizona bekannt. Einigen Wählern im Kreis Maricopa seien von Wahlhelfern fehlerhafte Anweisungen zur Bedienung der Wahlmaschinen gegeben worden, heißt es in der Klageschrift. Diese Fälle könnten entscheidend für den Ausgang der Abstimmung im dem Bundesstaat sein, der elf Wahlleute stellt. Eine Stellungnahme von US-Wahlsieger Joe Biden oder den örtlichen Behörden liegt nicht vor. Dem Datenanbieter Edison Research zufolge liegt Biden bei der noch laufenden Auszählung in Arizona knapp vor Trump. (Zusammengestellt vom Reuters-Büro in Berlin bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 030 2201 33711 (für Politik und Konjunktur) 030 2201 33702 (für Unternehmen und Märkte)