Investing.com - West Texas Intermediate-Futures rutschen am Mittwoch im europäischen Handel erneut unter die 30-$-Marke. Die wöchentlichen Vorratszahlen aus den USA, die im Laufe des Börsentages erwartet werden, sollen einen schnelleren Anstieg der Vorräte als erwartet belegen.
Die US-amerikanische Energy Information Administration veröffentlicht ihren wöchentlichen Versorgungsbericht am Mittwoch um 15:30 Uhr MEZ oder 10:30 Uhr ET. Die Erwartungen gehen von einem Anstieg um 3,3 Mio. Barrels aus.
Nach Börsenschluss am Dienstag überraschte die Industriegruppe American Petroleum Institute die Anleger mit der Meldung, dass US-Ölvorräte um 11,4 Mio. Barrels angestiegen sind. Die Erwartungen gingen für die Woche bis zum 22. Januar von einem Anstieg um 3,5 Mio. Barrels aus. Angaben von API zufolge gingen die Lagerbestände in Cushing, Oklahoma, um 664.000 Barrels zurück.
Rohöl zur Lieferung im März an der New York Mercantile Exchange handelte um 08:00 Uhr MEZ oder 3:00 Uhr ET mit 30,71 $ pro Barrel, ein Verlust von 2,34 Prozent oder 73 Cents.
Am Vortag schnellten die Nymex-Preise um 1,11 $ oder 3,66 Prozent hoch. Die Händler deckten ihre Shortpositionen angesichts von Spekulationen darüber, dass OPEC und Drittstaaten eine gemeinsame Drosselung der Produktionszahlen vereinbaren könnten, um dem Preisverfall beim Öl entgegenzuwirken.
In der vergangenen Woche brachen die US-Öl-Futures mit 27 $ auf den niedrigsten Stand seit September 2003 ein. Globale Überversorgung und mangelnde Nachfrage wirken sich weiter aus. Im laufenden Monat ging der US-Referenzpreise um rund 17 Prozent nach unten. Besorgnis über eine anhaltende Überversorgung des globalen Marktes drückt die Preise nach unten.
An der ICE Futures Exchange in London fällt Brent-Öl zur Lieferung im März um 2,08 Prozent oder 66 US-Cents und handelt bei 31,14 $ pro Barrel. Der aktiver gehandelte Aprilvertrag ging um 57 US-Cents oder 1,77 Prozent zurück auf 32,00 $.
Am Dienstag stiegen in London gehandelte Brent-Futures um 4,26 Prozent oder 1,30 $. Der irakische Ölminister deutete auf Flexibilität in Bezug auf ein Abkommen zwischen OPEC- und Nicht-OPEC-Staaten hin.
Am 20. Januar fielen die Preise auf 27,10 pro Barrel, den niedrigsten Stand seit Oktober 2003. In London gehandelte Brent-Futures dürften seit Jahresanfang einen 15-prozentigen Preisrückgang verzeichnen. Sorgen um die Wirtschaftslage in China verstärken die Bedenken, dass die weltweite Überversorgung länger andauern könnte als gedacht.
China steht mit seinem Ölverbrauch weltweit an zweiter Stelle und ist der Motor für die wachsende Nachfrage.
Die weltweite Erdölproduktion übersteigt seit Langem die Nachfrage. Ein Boom in der Schieferölförderung sowie die Entscheidung der OPEC im vergangenen Jahr, ihre Produktion nicht zu drosseln, um ihren Marktanteil zu verteidigen, führen zu einer Überschwemmung der Märkte.
Die Überversorgung dürfte weiter verschlimmert werden, nachdem Iran an den globalen Ölmarkt zurückgekehrt ist. Am Anfang des Monats wurden die vom Westen auferlegten Wirtschaftssanktionen aufgehoben. Analysten zufolge könnte Iran bis Mitte 2016 seine Ölproduktion um 500.000 vergrößern.
Ein Anstieg der iranischen Ölproduktion wird als bearish für Rohöl gesehen. In den vergangenen 19 Monaten sanken die Preise angesichts des globalen Überangebots um über 75 Prozent.
Die Mehrzahl der Marktanalysten geht aufgrund von erhöhter Produktion in Nordamerika, Saudi-Arabien und Russland von einer Verschlimmerung der Überversorgung in den kommenden Monaten aus.
Der Abschlag von Brent gegenüber WTI beträgt 43 US-Cents, am Mittwoch bei Börsenschluss lag er bei 43 Cents.