Investing.com - Die Preise für Zucker setzten ihren rasanten Anstieg am Dienstag fort und erreichten 13,38 US-Cents den höchsten Stand seit Anfang November 2018. Der steigende brasilianische Real sowie ein potenzieller Produktionsrückgang in Indien befeuerten Zucker zum Auftakt in die neue Handelswoche.
Am Terminmarkt in New York stieg der Rohzucker Nr. 11 Future zur Lieferung im März 2019 um 1,75 Prozent auf 13,37 US-Cents je Pfund.
In Europa stieg der dort gehandelte Weißzucker zur Lieferung im Mai 2019 um 0,36 Prozent auf 359,10 Dollar je Tonne.
Der Zuckerpreis profitierte am Dienstag zum einen vom steigenden brasilianischen Real zum US-Dollar. Der USD/BRL wertete um 0,78 Prozent auf 3,7062 ab.
Durch eine stärkere heimische Währung werden die Exporte aus Brasilien teurer. Das bringt weniger Angebot aus Brasilien auf den Markt und dadurch steigen die auf Dollar lautenden Zuckerpreise in New York an.
Darüber hinaus berichtete der Verband der indischen Zuckerfabriken, dass Indiens Produktion im Erntejahr 2019/20 mindestens um 5 Prozent (Jahressicht) auf 30 Millionen Tonnen sinken könnte. Das entspräche dem tiefsten Stand seit 3 Jahren.
Für einen Preisschub bei Zucker sorgte auch PETROBRAS (SA:PETR3). Das Mineralölunternehmen erhöhte seine Benzinpreise von 1,5581 Real je Liter auf 1,5970 Real je Liter. Für die Preise von Ethanol ist das positiv.
In die Karten gespielt haben dürfte dem Zuckerpreis auch der Ölpreis, der sich von seinen anfänglichen Verlusten erholte. So kletterte der Preis für die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zurück über die Marke von 56,00 Dollar je Barrel und handelte zum Ende der Sitzung mit einem Plus von 0,32 Prozent auf 56,17 Dollar je Barrel.
Durch stärkere Ölpreise besteht ein Anreiz für die brasilianischen Zuckermühlen zur Produktion von Ethanol, was weniger Zuckerrohr für die Zuckerproduktion zur Verfügung stellt. Das gibt dem Zuckerpreis in der Regel Auftrieb.
Unica meldete letzte Woche außerdem, dass die Zuckerproduktion 2018/2019 im wichtigsten brasilianischen Anbaugebiet Center-South während Oktober bis Januar um 26,4 Prozent auf 26,36 Millionen Tonnen gesunken sei. Der Anteil von Zuckerrohr für Ethanol lag bei 64,56 Prozent, nach 46,9 Prozent im letzten Jahr. 35,4 Prozent von Zuckerrohr gingen dagegen in die Zuckerproduktion, nach 46,9 Prozent im letzten Jahr.
Enttäuschend war dagegen die Meldung aus Indien, wonach man den Mindestverkaufspreis für Zucker nur um 6 statt um 10 Prozent erhöht habe.
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von Robert Zach