29. Mrz (Reuters) - Das Coronavirus breitet sich weiter aus. Es folgen aktuelle Entwicklungen:
09.10 - Südkorea schickt alle Einreisenden ab Mittwoch kommender Woche für zwei Wochen in Quarantäne, wie Ministerpräsident Chung Sye-kyun ankündigt. Dies betreffe nicht nur Ausländer, sondern auch Südkoreaner. Für Reisenden aus einigen Ländern, wie etwa den USA, gilt eine solche Regelung schon. Am Sonntag meldete die südkoreanische Gesundheitsbehörde 105 neue Fälle, davon seien 41 Fälle eingeschleppt. Insgesamt liegt die Zahl der Infizierten in dem Land nun bei 9583.
08.50 - Der Präsident des Robert-Koch-Instituts Lothar Wieler schließt Zustände wie in Italien nicht aus. "Wir müssen jedenfalls damit rechnen, dass die Kapazitäten nicht ausreichen, ganz klar", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Wir können nicht ausschließen, dass wir hierzulande ebenfalls mehr Patienten als Beatmungsplätze haben." Wie die derzeitigen Beschränkungen wieder zurückgenommen würden, sei eine Entscheidung der Politik. "Neben medizinischen und epidemiologischen Aspekten werden auch ökonomische und kulturelle Aspekte berücksichtigt werden." Nicht alles werde gleichzeitig hochgefahren werden.
08.00 Uhr - Der weltgrößte Hersteller von Schutzhandschuhen Top Glove aus Malaysia rechnet angesichts der hohen Nachfrage aus Europa und den USA mit Lieferengpässen. Die Bestellungen aus diesen Regionen seien in den vergangenen Wochen fast doppelt so hoch wie die Produktionskapazitäten der Firma gewesen, sagte Unternehmenschef Lim Wee Chai zu Reuters. Top Glove könne 200 Millionen Gummi-Handschuhe pro Tag herstellen. Daher seien die Lieferzeiten verlängert worden. "Manche Kunden machen Panik-Bestellungen. Normalerweise bestellen sie zehn Container im Monat, aber auf einmal sind es 20 Container." Top Glove versuche, die Bestellungen pro Kunde zu beschränken. Die Produktion werde weiter erhöht. Zudem brauche die Firma 1000 zusätzliche Arbeiter, sagte Lim. Diese kämen sonst aus Nepal, wegen der Reisebeschränkungen fielen diese aber im Moment aus.
05.57 Uhr - Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts sind in Deutschland 52.547 Coronavirus-Fälle registriert. Das ist ein Plus von 3.965, wie das Institut mitteilt. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich demnach um 64 auf 389.
05.04 Uhr - Entwicklungsminister Gerd Müller kündigt eine Initiative zum Schutz von Flüchtlingsregionen an. "Es darf in der Corona-Krise nicht zu einer Benachteiligung der Armen gegenüber den Reichen kommen", sagt der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es werde ein Sofortprogramm erarbeitet für die Bekämpfung der Pandemie und der wirtschaftlichen Folgen vor allem in der Region um Syrien.
04.51 Uhr - Die für Juni dieses Jahres geplante Automesse in Detroit ist abgesagt. Sie soll im Juni 2021 nachgeholt werden, teilen die Organisatoren mit. Grund für die Verschiebung sei die Coronavirus-Krise. Es zeichnete sich ab, dass die Messehalle in ein provisorisches Krankenhaus umgewandelt wird. Detroit ist neben New York und New Orleans von der Pandemie besonders stark betroffen.
04.23 Uhr - Die wegen der Pandemie in diesem Jahr abgesagten Olympischen Sommerspiele könnten einem Medienbericht zufolge im Juli 2021 starten. Das Internationale Olympische Komitee und die japanischen Organisatoren würden sich voraussichtlich auf den 23. Juli 2021 als Termin für die Eröffnungsfeier in Tokio einigen, berichtet der japanische Sender NHK. Die Abschlussfeier sei für den 8. August geplant. Ursprünglich waren die Spiele vom 24. Juli bis 9. August 2020 vorgesehen.
01.58 Uhr - In Australien zeigen die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus-Ausbruchs nach Einschätzung der Regierung erste Erfolge. Obwohl die Zahl der Erkrankungen zweifellos weiter deutlich zunehme, habe sich dieser Anstieg immerhin verlangsamt, sagt Premierminister Scott Morrison. Der Zuwachs habe in den vergangenen Tagen bei 13 bis 15 Prozent gelegen. Vor einer Woche habe er noch 25 bis 30 Prozent betragen.
01.40 Uhr - US-Präsident Donald Trump verzichtet im Kampf gegen die Pandemie auf eine Quarantäne für den besonders stark betroffenen Großraum New York. Stattdessen habe er die Gesundheitsbehörden angewiesen, "Reisehinweise" auszugeben, teilt Trump auf Twitter mit. Diese Empfehlungen sollten von den Gouverneuren der Bundesstaaten New York, New Jersey und Connecticut in Zusammenarbeit mit seiner Regierung erstellt werden. Einzelheiten würden die Zentren für Seuchenkontrolle noch am Samstag mitteilen. Trump selbst hatte zuvor ins Gespräch gebracht, dass die Ostküsten-Region abgeschottet werden könnte.
01.06 Uhr - In China sind am Samstag 45 neue Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Am Freitag waren es noch 54. Insgesamt beläuft sich die Zahl der bekannten Ansteckungen jetzt auf 81.439, wie die Gesundheitsbehörden mitteilen. Am Samstag erlagen fünf weitere Personen dem Virus, am Freitag waren es drei. Das Land hat insgesamt 3300 Todesopfer infolge der Virus-Erkrankung zu beklagen.
00.30 Uhr - Bundesfinanzminister Olaf Scholz lehnt eine Lockerung der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus aus wirtschaftlichen Gründen ab. "Ich wende mich gegen jede dieser zynischen Erwägungen, dass man den Tod von Menschen in Kauf nehmen muss, damit die Wirtschaft läuft", sagt Scholz der "Bild am Sonntag" laut Vorabbericht. "Solche Abwägungen halte ich für unerträglich." Ein Abbau der Maßnahmen dürfe nur nach medizinischen, niemals nach ökonomischen Kriterien erfolgen. "Ich rate allen dringend davon ab, eine Lockerung an wirtschaftliche Fragen zu knüpfen."
00.20 Uhr - In der Diskussion über die Beschränkungen des öffentlichen Lebens fordert Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet schon jetzt Überlegungen für einen Ausstieg aus den Maßnahmen. "Der Satz, es sei zu früh, über eine Exit-Strategie nachzudenken, ist falsch", schreibt der CDU-Vizechef laut Vorabbericht in einem Gastbeitrag für die "Welt am Sonntag". Klar sei zwar, dass keine Zeit der Entwarnung sei. Jetzt sei aber die Zeit, Maßstäbe für die Rückkehr ins soziale und öffentliche Leben zu entwickeln.
00.03 Uhr - Die Deutsche Post DPWGn.DE hat laut einem Zeitungsbericht einen Notfallplan für den Fall erarbeitet, dass es im Zuge der Coronavirus-Krise zu weiteren Einschränkungen kommt. Die "Notfall Planung Betrieb Covid-19" liste auf 20 Seiten auf, welche Zustellarbeit in Quarantäne-Gebieten erfolgen könnten, meldet die "Welt am Sonntag" laut Vorabbericht. Demnach würden in "geschlossenen Gebieten" in extremen Situationen lediglich Einschreiben zugestellt. Weiter Post erhalten würden in einem solchen Fall auch sogenannte Postbevorrechtigte wie Regierungsstellen, die Justiz, die Bundeswehr und Gesundheitseinrichtungen.
00.00 Uhr - Angesichts der akuten Not an Schutzmaterial in der Coronavirus-Krise versucht die Bundesregierung einem Medienbericht zufolge schneller an Schutzmasken und -kittel zu gelangen. Das berichtet die "Welt am Sonntag" vorab unter Berufung auf das Gesundheitsministerium. Demnach habe das Haus von Minister Jens Spahn (CDU) ein sogenanntes Open-House-Verfahren gestartet, das sich vom klassischen Vergaberecht unterscheide und zügiger zum Geschäft führen solle. Weil Verhandlungen nicht stattfänden, könne es schneller gehen. Unternehmen, die auf das Angebot eingingen, müssten mindestens 25.000 Stück eines der beiden Produkte liefern, einen Mindeststandard garantieren und die Lieferung verantworten.