FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutschland hat finanziell laut einer Studie stark von der Griechenlandkrise profitiert. Zu diesem Ergebnis kommt das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Die schwarze Null im deutschen Staatshaushalt sei zu einem großen Teil auf die Turbulenzen rund um Griechenland zurückzuführen, schreibt das Institut in einer am Montag veröffentlichten Studie.
IWH-Ökonomen haben berechnet, dass der deutsche Fiskus seit 2010 Einsparungen in Höhe von rund 100 Milliarden Euro erzielt habe, die zumindest zum Teil direkt auf die Griechenlandkrise zurückzuführen seien. Das Volumen liege bei drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts und übertreffe die Kosten der Krise, selbst wenn Griechenland seine Schulden vollständig nicht zurückzahlen würde. "Deutschland hat also in jedem Fall von der Griechenlandkrise profitiert", so die Ökonomen. Die Einsparungen für den deutschen Fiskus seien darauf zurückzuführen, dass Investoren aufgrund der Krise verstärkt Anlagen in Deutschland als sicheren Hafen gewählt hätten, wodurch die Zinslast auf die Staatsverschuldung gesunken sei.