FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Co-Chef der Deutschen Bank (XETRA:DBKGn), Jürgen Fitschen, bedauert den Abschied von seinem langjährigen Partner an der Konzernspitze, Anshu Jain. "Ich vermisse ihn", sagte Fitschen am Mittwoch bei einer "Handelsblatt"-Konferenz in Frankfurt. "Wenn man eine gute Zusammenarbeit hatte, dann denkt man gerne daran zurück." Er habe mit John Cryan jetzt einen neuen Partner, der anders sei. "Das ist ganz normal. Darüber verlieren wir nicht viel Zeit." Zu sagen, er selbst habe überlebt, sei der falsche Ausdruck. "Aber ich bin noch da."
Im Juni hatte der Aufsichtsrat der Deutschen Bank die Weichen für einen Neuanfang an der Konzernspitze gestellt. Jain wurde bereits Anfang Juli durch den früheren Finanzchef der Schweizer UBS (VTX:UBSN) (ETR:UBRA), John Cryan, ersetzt. Fitschen selbst steht noch bis zur Hauptversammlung im Mai 2016 zusammen mit dem Briten an der Spitze der Bank und räumt danach seinen Posten. Der Doppelspitze Jain und Fitschen war es seit ihrem Amtsantritt im Juni 2012 nicht gelungen, die Bank dauerhaft zu stabilisieren. Immer wieder hatten Fehleinschätzungen zu den Kapitalvorgaben der Aufsichtsbehörden sowie Milliardenstrafen wegen zahlreicher Skandale Löcher in die Bilanz gerissen. Cryan hatte bereits kurz nach seinem Amtsantritt die hohen Kosten und das schlechte Image der Bank gerügt. Ende Oktober will er seine Strategie vorstellen, mit der er das Institut wieder in sicheres Fahrwasser führen will.