(neu: Intel, Händleraussagen, MDax-Werte)
* Vorgaben aus USA und Japan schwach
* Intel verzichtet auf Ausblick und drückt die Stimmung
* UBS-Zahlen belasten Finanzwerte
Frankfurt, 15. Apr (Reuters) - Angesichts fallender Kurse in
den USA und Japan haben die Kurse am deutschen Aktienmarkt am
Mittwochmorgen nachgegeben. Der Dax<.GDAXI> notierte am späten
Vormittag mit 4528 Punkten 0,6 Prozent niedriger als am
Vorabend. Auch der fehlende Ausblick von Intel sorge für
Ernüchterung, erklärte Helaba-Analyst Christian Schmidt. "Die
UBS-Zahlen waren schlecht und drücken die Finanzwerte ins
Minus", fügte ein Händler hinzu. Viele Anleger hielten sich
zurück, da im Tagesverlauf noch eine Reihe von Konjunkturdaten
aus den USA - darunter die Verbraucherpreise - anstehen. Zudem
werden im Wochenverlauf weitere Bilanzdaten von Banken erwartet.
In Tokio war der Nikkei-Index<.N225> den US-Börsen nach
unten gefolgt. Nachbörslich hatte in New York vor allem Intel
die Anleger irritiert. Der weltgrößte Chiphersteller hatte zwar
besser als erwartete Zahlen vorgelegt, doch auf eine Prognose
für die nächsten Monate verzichtet. In Frankfurt
rutschte der Intel-Kurs um knapp vier Prozent ins Minus. Für den
Gesamtmarkt wog noch schwerer, dass die Schweizer Großbank
UBS für das erste Quartal erneut einen
Milliarden-Verlust ausweisen musste. Zudem zogen Kunden weitere
Mittel ab, nachdem der weltgrößte Vermögensverwalter den
US-Steuerbehörden Kundendaten übergab. Die UBS-Aktien brachen in
der Spitze um neun Prozent ein, erholten sich bis zum späten
Vormittag aber und lagen mit 13,01 Franken noch knapp zwei
Prozent im Minus.
In Frankfurt lösten die Zahlen zusammen mit dem Kurseinbruch
bei Goldman Sachs im Sog einer Kapitalerhöhung am Vorabend
Gewinnmitnahmen aus. Deutsche Bank-Aktien verloren bis
zu fünf Prozent. Commerzbank, die am Vortag angeschoben
von der Diskussion um die Einrichtung einer deutschen "Bad Bank"
noch 13 Prozent zugelegt hatten, fielen um bis zu sieben
Prozent. Mit Spannung warteten die Investoren nun auf den am
Donnerstag anstehenden Zwischenbericht von JP Morgan. Am
Freitag folgt Citigroup. Beide Banken haben die Erwartungen
mit zuversichtlichen Aussagen über den Jahresbeginn
hochgeschraubt.
Zudem war VW ein Gesprächsthema. Ein
Zeitungsbericht, wonach die EU-Kommission derzeit wegen des
VW-Gesetzes nicht vor dem Europäischen Gerichtshof klagen will,
drückte die Aktien in der Spitze um drei Prozent auf 236,50 Euro
ins Minus. "Das könnte bedeuten, dass Porsche im
Rechtsstreit um die 20-prozentige Sperrminorität mit dem Staat
den Kürzeren zieht", erklärte ein Händler. Porsche
fielen um 2,3 Prozent, die VW-Vorzüge sogar um 6,7 Prozent.
Beide Titel sind in keinem Index.
Im MDax<.MDAXI> zählten EADS nach einer
Analystenempfehlung mit einem Plus von 4,5 Prozent zu den
größten Gewinnern. Citigroup hatte die Aktien des europäischen
Luftfahrt- und Rüstungskonzerns auf "Hold" von "Sell"
hochgestuft. Bei MLP, die mit einem Minus von über vier
Prozent zu den Schlusslichtern im MDax zählten, sorgte laut
Händlern eine Herunterstufung durch die HSBC für Kursverluste.
Eine Analystenempfehlung drückte auch die Aktien von
Heidelberger Druck um vier Prozent ins Minus.
(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Kerstin Leitel)