PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach einem starken Wochenstart ist den meisten europäischen Börsen am Dienstag die Luft ausgegangen. Die vorläufige Einigung der USA und Mexikos auf ein neues nordamerikanisches Freihandelsabkommen, die an den US-Börsen für Rekordstände gesorgt hatte, brachte keinen weiteren Rückenwind. Europas Probleme seien der "Stimmungskiller" gewesen, kommentierte Konstantin Oldenburger, Marktanalyst von CMC Markets. Dabei verwies er auf Frankreichs angekündigte Notfall-Vorbereitungen wegen des nach wie vor ungelösten Brexit-Problems. Die Sorgen über einen womöglich ungeregelten, harten Ausstieg Großbritanniens aus der EU mehrten sich.
Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) büßte 0,24 Prozent auf 3447,57 Punkte ein und auch die Börsen in Spanien, Italien und den Niederlanden gaben nach. Der französische Cac 40 (CAC 40) hielt sich mit plus 0,11 Prozent auf 5484,99 Punkte stabil. Der FTSE (GB0001383545) legte nach dem Feiertag zu Wochenbeginn um 0,52 Prozent auf 7617,22 Punkte zu. Unter den 19 Subsektoren des Stoxx Europe 600 war die Bergbaubranche (Stoxx 600 Basic Resources PR) an diesem Tag Favorit mit plus 1,6 Prozent. Nach der Schwäche seit Anfang Juni hatte sich der Sektor zuletzt stabilisiert. Auch die Automobilwerte (Stoxx 600 Automobiles & Parts RP) zeigten sich am Dienstag fest mit plus 0,8 Prozent und setzten ihre Erholungsrally fort. Hoffnungen auf eine Beilegung des internationalen Handelsstreits waren der Hauptantriebsfaktor. Die Aktie des Zulieferers Faurecia (9:EPED) kletterte nach einer Hochstufung auf "Buy" durch Kepler Cheuvreux um 4,2 Prozent. Italienische Aktien schwächelten besonders. Der FTSE MIB verlor 0,85 Prozent. Die politischen Risiken dieses Eurozonen-Landes rücken zunehmend in den Vordergrund. In den kommenden Wochen steht dort der Haushaltsentwurf an. Zudem fielen Konjunkturdaten aus Italien schwach aus: So trübte sich die Stimmung im August in den Unternehmen und bei den Verbrauchern überraschend deutlich ein.