Investing.com - Ein kräftiger Rücksetzer bei Bitcoin und Co. hat am Montag die Nerven der Anleger strapaziert. Der Bitcoin-Kurs rutschte zeitweise um 10 Prozent auf 91.695 Dollar ab – der stärkste Rückgang seit Wochen. Auch Ether, die Nummer zwei am Kryptomarkt, verlor massiv und sackte um 22,7 Prozent auf 2.434 Dollar ab. Der Grund: US-Präsident Donald Trump hat neue Handelszölle gegen China, Kanada und Mexiko verhängt – und das schickte nicht nur die Kryptos auf Talfahrt.
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Trump sorgt für Turbulenzen – nicht nur bei Bitcoin
Die neuen Zölle von 25 Prozent auf Importe aus Kanada und Mexiko sowie 10 Prozent auf chinesische Waren trafen die Märkte unerwartet hart. Alle drei Länder kündigten umgehend Vergeltungsmaßnahmen an. Die Angst vor einem eskalierenden Handelskrieg ließ die Risikobereitschaft der Investoren schwinden. An den US-Börsen rutschten die Futures um mehr als 1,5 Prozent ab – und die Kryptomärkte folgten dem Negativtrend.
„Bitcoin ist letztlich ein Risiko-Asset. Und wenn die Märkte nervös werden, trifft es solche Werte als erstes“, erklärte der Ökonom Alex Krüger.
Altcoins im freien Fall
Nicht nur Bitcoin und Ether gerieten ins Straucheln. Der Ausverkauf zog sich quer durch den Kryptomarkt. Ripple (XRP) verlor in wenigen Stunden über 25 Prozent und fiel zwischenzeitlich unter die Marke von 2 Dollar. Solana (SOL) büßte 13 Prozent ein und fiel auf 180 Dollar, Binance Coin (BNB) rutschte um 15 Prozent auf 550 Dollar ab. Auch Dogecoin (DOGE) traf es heftig: Die Spaßwährung stürzte um 23 Prozent auf 23 Cent.
Besonders heftig erwischte es Cardano (ADA), das fast 30 Prozent einbüßte und auf 60 Cent fiel. Chainlink (LINK) gab um 22 Prozent nach, Avalanche (AVAX) stürzte um 24 Prozent auf 24 Dollar ab. Bei vielen kleineren Altcoins waren die Kursgewinne der letzten Monate in wenigen Stunden komplett ausgelöscht.
Selbst $TRUMP, ein Memecoin, den Präsident Trump im Januar höchstpersönlich ins Leben gerufen hatte, konnte sich dem Abwärtssog nicht entziehen. Der Coin fiel um mehr als 15 Prozent auf ein Rekordtief von 16,35 Dollar.
Hoffnungen auf Krypto-freundliche Politik verpuffen
Dabei hatten viele Krypto-Fans auf eine freundlichere Regulierung unter dem 47. Präsidenten gehofft. Trumps jüngste Executive Order zur Schaffung eines Krypto-Regulierungsrahmens sorgte jedoch kaum für Auftrieb. Die Belastung durch den Handelsstreit scheint derzeit zu überwiegen.
„Trumps Zollkrieg trifft den gesamten Markt“, erklärte Caroline Bowler, CEO von BTC Markets, gegenüber Bloomberg. „Die Sorgen über Handelskonflikte und mögliche Rezessionen ziehen sich durch alle Anlageklassen – von Altcoins bis Bitcoin.“
Dollarkurs steigt
Die Unsicherheit an den Märkten trieb den US-Dollar auf den höchsten Stand seit fast einem Monat. Ökonomen warnen, dass die Zölle die Inflation in den USA anheizen könnten. Das würde nicht nur das Wirtschaftswachstum belasten, sondern auch die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen durch die US-Notenbank weiter dämpfen.
Wie es an den Kryptomärkten weitergeht, bleibt abzuwarten. „Ich bin hin- und hergerissen“, sagte Krüger. „Entweder haben wir am Montag ein lokales Tief gesehen, oder Bitcoin testet noch mal die 90.000-Dollar-Marke.“
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