Investing.com – Dass die Blockchain-Technologie weit mehr kann als Kryptowährungen und NFTs hervorbringen, das wurde der britischen Regierung bewusst. Daher verabschiedete das Parlament einen Gesetzesentwurf, der sich mit der Digitalisierung des Dokumentensystems auf Blockchainbasis befasst.
Noch ist die gesamte britische Handelsbranche verpflichtet, sämtliche Dokumentationen auf Papier festzuhalten. Dies soll sich künftig grundlegend ändern, wenn ein digitales Dokumentationssystem eingeführt wird.
Mit dieser Thematik beschäftigt sich das Parlament nicht das erste Mal. Sowohl aus Kosten- als auch aus Nachhaltigkeitsgründen ist eine derartige Umstellung sinnvoll, aber erst als die COVID-19-Pandemie die Nachteile des traditionellen Verfahrens in der Praxis hervorbrachte, nahm die Initiative Fahrt auf.
Blockchainbasierte Dokumentationssysteme sind generell nichts Neues, denn in der Finanz-, Musik- und Diamantenindustrie gibt es zahlreiche Beispiele, in denen es bereits zu einer erfolgreichen Umsetzung gekommen ist.
Das Mitglied des britischen Oberhauses, Baron Holmes of Richmond, sieht in dieser Entwicklung einen riesigen Fortschritt. Informationen, die sonst auf dem Papierweg ausgetauscht wurden und tagelang unterwegs waren, können künftig von allen Beteiligten innerhalb weniger Sekunden eingesehen werden:
„Es ist beschämend, dass eine britische Branche mit einem Umsatz von rund 1,266 Billionen Pfund immer noch auf Papierdokumente angewiesen ist. Diese Änderung wird nicht nur den Handel verändern, sondern auch zeigen, dass das Vereinigte Königreich eine Vorreiterrolle bei bahnbrechenden technischen Rechtsvorschriften einnehmen kann“.
Von Marco Oehrl