Investing.com - Bitcoin nähert sich wieder seinem Allzeithoch bei rund 64.900 Dollar. In den vergangenen sieben Handelstagen konnte die nach Marktkapitalisierung wichtigste Kryptowährung gemäß Investing.com-Daten um 5,39 Prozent zulegen. Heute Morgen markierte sie mit 59.918,6 Dollar den höchsten Stand seit Anfang März. Im 24-Stunden-Handel kommt BTC/USD im europäischen Frühhandel am Freitag mit 58.918 Dollar auf ein Plus von 2,56 Prozent.
Gold oder doch lieber Bitcoin?
Bitcoin wird häufig als das neue Gold bezeichnet, insbesondere im Zuge der Corona-Hilfsprogramme, die das Vertrauen in das bestehende Geldsystem untergraben haben. In der Folge hat sich der Bitcoin zu einer alternativen Reservewährung entwickelt, die einige gerne mit Gold vergleichen, schließlich ist das Edelmetall durch die Natur begrenzt, ähnlich wie der Bitcoin, der auf Basis seines Protokolls auf maximal 21 Millionen Einheiten limitiert ist. Insbesondere die Mengenbegrenzung lässt die beiden Instrumente als Inflationsschutz einsetzen. Welches am Ende die bessere Alternative ist, darüber scheiden sich die Geister.
"Bitcoin ersetzt Gold nicht als Inflationsschutz, sondern entwickelt sich zu einem zusätzlichen Absicherungsinstrument, das im Vergleich zu Gold ein größeres Aufwärtspotenzial bietet. Das hat sich im letzten Jahrzehnt herauskristallisiert", sagte Darren Franceschini, Co-founder und COO bei BlockBank.
Und JPMorgan (NYSE:JPM) schrieb am 6. Oktober in einer Kundennotiz, dass "die Anziehungskraft von Bitcoin als Inflationsschutz" institutionelle Anleger zurück in den Krypto-Markt lockt.
"Es gibt erste Anzeichen dafür, dass die im vierten Quartal 2020 und Anfang 2021 zu beobachtende Umschichtung von Gold in Bitcoin in den letzten Wochen wieder zugenommen hat", schrieben die Analysten.
Allein der Grayscale Bitcoin Trust (OTC:GBTC) habe seit Oktober einen Zufluss von fast zwei Milliarden US-Dollar verzeichnet, so JPMorgan. Gold-ETFs hingegen hätten im gleichen Zeitraum einen Abfluss von rund sieben Milliarden US-Dollar erfahren.
"Die Akzeptanz von Bitcoin bei institutionellen Anlegern hat gerade erst begonnen, während die Annahme von Gold durch institutionelle Anleger bereits sehr weit fortgeschritten ist", zitierte Bloomberg die Experten.
Dass das Interesse institutioneller Anleger zunimmt, bestätigten kürzlich erneut die wöchentlichen Flow-Daten des ETP-Anbieters CoinShares.
Demnach flossen in der vergangenen Woche bis zum 8. Oktober Mittel in Höhe von 226 Millionen US-Dollar in digitale Investmentprodukte, davon entfielen 225 Millionen auf Bitcoin.
"Wir glauben, dass der Stimmungsumschwung gegenüber Bitcoin auf die konstruktiven Äußerungen des SEC-Vorsitzenden Gary Gensler zurückzuführen ist, der möglicherweise einen Bitcoin-ETF in den USA zulässt. Unsere jüngsten Umfragedaten zeigen auch eine größere Beteiligung institutioneller Anleger an der Anlageklasse“, sagte James Butterfill, Investmentstratege bei CoinShares.
Bitcoin-ETF kommt
Aktuellen Berichten zufolge könnte die SEC bald einen auf Bitcoin-Futures basierenden Bitcoin-ETF in den USA genehmigen, womöglich bereits in der kommenden Woche.
Bloomberg berichtete gestern, dass Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind, zuversichtlich seien, dass die Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde wahrscheinlich mehrere Bitcoin-Futures-ETFs bereits in der kommenden Woche genehmigen wird.
Am Krypto-Markt gilt ein ETF auf die beliebteste Kryptowährung als Türöffner für den Weg in den Mainstream, schließlich könnten dann Millionen von Amerikaner ihr Geld in die Cyberdevise anlegen.
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