Investing.com - Der Euro fällt am Freitag gegenüber dem Dollar erneut auf ein Zweijahrestief. Wachsende Besorgnis über die Wirtschaftswachstumsaussichten in Deutschland und in der Welt wirken sich äußerst negativ auf die Nachfrage nach der Einheitswährung aus.
EUR/USD erreichte im europäischen Nachmittagshandel 1,2622, es war der Tiefststand des Paares seit Mittwoch. Anschließend konsolidierte das Paar bei 1,2639, ein Verlust von 0,40 Prozent.
Das Währungspaar fand Unterstützung bei 1,2132 und stieß beim Höchststand von 1,2792 am Donnerstag bei einem Zweiwochenhoch auf Widerstand.
Meldungen, denen zufolge Deutschland seine Wirtschaftswachstumsaussichten für 2014 und 2015 in der kommenden Woche senken wird, brachten den Euro unter starken Druck.
Die Nachrichten folgten auf einen Bericht, dem zufolge die Exportzahlen in Deutschland im August auf den tiefsten Stand seit 2009 gesunken sind. Ein gesonderter Bericht belegte auch einen Rückgang der Auftragseingänge in der Industrie auf den tiefsten Stand seit 2009.
Die schwachen Daten bestätigten weiter die Annahme, dass die Europäische Zentralbank neue Maßnahmen in Betracht ziehen könnte, um das Deflationsrisiko in der Region abzuwenden.
Die Safe-Haven-Nachfrage nach dem Greenback zog früher am Tag infolge von Sorgen um den Zustand der globalen Wirtschaft nach der Veröffentlichung des aktuellen Berichts des Internationalen Währungsfonds an. Die Organisation senkte zum dritten Mal in diesem Jahr ihre Wachstumsprognosen und bezeichnete die wirtschaftliche Erholung als schwach und unstetig.
Die Gewinne des Dollars dürften jedoch begrenzt bleiben. Das aktuelle Sitzungsprotokoll der Fed offenbarte die Besorgnis der Bank angesichts des starken Dollars und auch die Sprache hinsichtlich des Zeitpunkts für eine Anhebung der Zinsen wurde geändert.
Der Euro bleibt gegenüber dem Pfund stabil, EUR/GBP kletterte hoch um 0,05 Prozent auf 0,7883.
Einem Bericht des britischen Office for National Statistics zufolge ging das Handelsdefizit in Großbritannien für August von 10,41 auf 9,10 Mrd. GBP zurück. Der Vormonatswert wurde von 10,19 Mrd. GBP nach oben berichtigt.
Analysten erwarteten für August ein Handelsdefizit von 9,60 Mrd. GBP.