Investing.com - Das Warten hat bald ein Ende! Am Sonntag steht die Alonzo-Hard-Fork der Cardano-Plattform an. Diese soll die viel geschätzte Smart-Contract-Funktionalität auch auf die Cardano-Blockchain bringen und damit Tür und Tor für DeFi und DApps öffnen, die ein wesentlicher Treiber für die Preisexplosion von Solanas nativer Kryptowährung SOL in den letzten Wochen waren.
Wenn alles gut läuft, könnte dieser Moment "eine monumentale Errungenschaft für die Cardano-Gemeinschaft markieren", so der leitende Blockchain-Wissenschaftler von eToro, Dr. Omri Ross, in einem Blogpost auf der Seite des Online-Brokers.
Ein bisschen auf die Euphorie-Bremse drückte dagegen Josh Goodbody, COO bei Qredo, dem Anbieter dezentraler Infrastruktur- und Produktlösungen zum Management digitaler Vermögenswerte, in einem Exklusivkommentar gegenüber Investing.com:
"Wenn das Alonzo-Upgrade erfolgreich umgesetzt wird, stellt es einen potenziell wichtigen Meilenstein für Cardano dar und positioniert die Plattform als direkten Konkurrenten zu Ethereums aktueller Dominanz im Bereich der dApps und Smart Contracts."
Allerdings "bleibt der Weg zu einer breiten Akzeptanz von Smart Contracts auf der Cardano-Blockchain lang und schwierig". Nur wenn es Cardano gelänge, das volle Potenzial der semiflexiblen Programmiersprache Haskell voll auszuschöpfen, könne man der Ethereum-Blockchain den Rang ablaufen, so der Experte weiter.
IOHK bestätigt Launch für Alonzo Upgrade
Kürzlich hat Cardano den Termin für die Hard Fork noch einmal bestätigt und damit alle Kritiker und Neider eines Besseren belehrt. Wie bereits Anfang August angekündigt, findet sie am 12. September, also am kommenden Sonntag, statt.
IOHK, das Software-Unternehmen hinter dem Blockchain-Projekt, hat grünes Licht für die letzte Phase des Alonzo-Upgrades im Mainnet gegeben und erklärt, dass alle Beteiligten, angefangen von Börsen und Stake-Pool-Betreibern bis hin zu Drittanbietern, nun bereit für Alonzo Purple sind.
Nun fiebere man dem Launch entgegen und fordere alle Partner, die bereits Zugang zu Plutus haben, auf, ihre Projekte bis zum 12. September fertig zu stellen.
In einem YouTube-Video kündigte Cardano-Gründer Charles Hoskinson an, dass die Smart-Contract-Funktionalität künftig auch dezentrale Anwendungen (DApps) von Entwicklern unterstützen wird, sofern diese die von IOHK entwickelte Smart-Contract-Plattform Plutus mit der funktionalen Programmiersprache Haskell entsprechend zu nutzen wissen.
"Die grundlegende Infrastruktur zur Ausführung dieser Dinge ist jetzt einsatzbereit und läuft nicht mehr im Testnetz, sondern im Mainnet. Wenn Sie also den Plutus-Code für Ihre Anwendung bereits fertig haben, wird sie ab dem 12. September im Mainnet laufen, vorausgesetzt, Sie reichen den Code ein und bringen ihn zum Laufen. Smart Contracts sind also da, herzlichen Glückwunsch."
Zur Entwicklerplattform Plutus und deren Potenzial wird sich das Cardano-Team in Vorbereitung auf die Cardano Summit am 25. und 26. September in Amsterdam noch ausführlicher äußern.
Cardano Kurs: Rekordhoch, Flash Crash, Konsolidierung - und wie weiter?
Nachdem der Cardano-Kurs in der ersten Jahreshälfte 2021 meist unter 1,50 US-Dollar gehandelt wurde, schaffte er mit der Bekanntgabe, dass Smart Contracts auf die Plattform kommen werden, den Ausbruch und erreichte mit 3,09 Dollar ein neues Allzeithoch. In einer crashartigen Bewegung zu Beginn der laufenden Woche fiel er dann bis auf 2 Dollar zurück, von wo aus sich der ADA/USD erholen konnte.
Gegen 14.52 Uhr am Freitag wurde Cardanos native Kryptowährung ADA bei 2,46 Dollar gehandelt.
Ob Cardano mit der Smart-Contract-Integration zulegen kann, hängt in großem Maße davon ab, ob sich Bitcoin über der 200-Tage-Linie (akt. bei 45.900 Dollar) halten kann, wie Robert Zach von Investing.com sagte. "Gibt die Mutter aller Kryptowährungen diese markante Haltemarke preis, sieht es auch für Cardano auf kurze Sicht nicht gerade gut aus, schließlich gilt BTC als Proxy für den gesamten Krypto-Markt."
"Stabilisiert sich Bitcoin oberhalb der Durchschnittslinie, stehen die Chancen für Cardano gut, dass seine native Kryptowährung ADA in einem Anfall von FOMO kurzzeitig wieder gen Norden geht. Um allerdings wieder Momentum zur Oberseite zu erlangen, ist es nötig, zumindest die untere Begrenzungslinie des aufsteigenden Dreiecks bei 2,90 Dollar zurückzuerobern."