Investing.com - Tesla will keine Bitcoin-Zahlungen mehr wegen Umweltbedenken angesichts des hohen Stromverbrauchs akzeptieren. Das kündigte Tesla-Chef Elon Musk am Donnerstag per Tweet auf Twitter an. Kurz darauf wurde eine andere Kryptowährung ins Spiel gebracht, die Bitcoin als Zahlungsmittel bei Tesla (NASDAQ:TSLA) ablösen könnte: Cardano.
In einem Tweet auf Twitter verwies die Cardano Foundation auf die bestehenden Gemeinsamkeiten zwischen dem blockchainbasierten Projekt und Tesla.
Cardano-Gründer und IOHK-Chef Charles Hoskinson meldete sich ebenfalls zu Wort und lud Elon Musk ein: "Werden wir endlich das Cardano-Gespräch führen? Komm auf meine Farm in Longmont - und bring Kimbal mit".
Noch wartet die Krypto-Community gespannt auf die Antwort von Elon Musk. In der Krypto-Welt selbst erhält die Idee viel Zuspruch, zumal der Tesla-Chef in der gleichen Ankündigung erklärte, dass man sich mit anderen Kryptowährungen beschäftigt, "die weniger als 1 Prozent von Bitcoins Energie pro Transaktion benötigen". Ob Cardano eine echte Chance hat, als Zahlungsmittel bei dem US-Elektroautobauer akzeptiert zu werden, ist völlig offen.
Auf den ersten Blick mag ADA angesichts seiner Marktstellung in der Krypto-Welt eine gute Wahl für Tesla sein. Cardano ist derzeit die fünftgrößte Kryptowährung und hat eine Marktkapitalisierung von 59,8 Mrd. Dollar. Am Donnerstag kletterte ADA/USD im Zuge der Ankündigung des Autokonzernchefs mit 1,96 Dollar auf ein neues Rekordhoch. Gegen 13.52 Uhr MEZ am Freitag stand der Cardano-Kurs gut 4 Prozent im Plus auf 1,86 Dollar.
Cardano-Transaktionen werden durch das sogenannte Proof-of-Stake (PoS) bestätigt, wogegen bei der Bitcoin-Blockchain das Proof-of-Work (PoW) zum Einsatz kommt, das allerdings deutlich mehr Rechenleistung benötigt und damit auch mehr Strom frisst. Cardano würde also zumindest eine der Anforderungen von Tesla erfüllen: eine Kryptowährung, die weniger Energie benötigt als Bitcoin.
Dank seines energieeffizienteren Mechanismus zur Transaktionsverifizierung benötigt Cardano laut Hoskinson nur 6 Gigawattstunden Energie pro Jahr - nicht einmal 0,01 Prozent der 119 Terawattstunden Strom, die Bitcoin laut dem Cambridge Bitcoin Electricity Consumption Index pro Jahr braucht.
Auf Twitter (NYSE:TWTR) versicherte Cardano, dass sein Projekt "im Einklang mit vielen UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung" stehe und dass es "die Ökobilanz der Industrie verändert und die Umweltbelastung reduziert."
Dass Tesla sich für Cardano entscheidet, ist trotz dieser Pluspunkte zum aktuellen Zeitpunkt unwahrscheinlich: im geschäftlichen Verkehr für Waren oder Dienstleistungen kommt ADA nur selten als Zahlungsmittel zum Einsatz.
Laut Cryptwerk akzeptieren weniger als 200 Händler ADA, wie Cryptobriefing berichtete. Im Gegensatz dazu kann bei 6.600 Händlern mit BTC und bei 3.200 Händlern mit ETH bezahlt werden. Selbst Dogecoin, das von mehr als 1.300 Händlern akzeptiert wird, wäre für Tesla als nächste Zahlungsoption besser geeignet.
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