Alle Augen sind auf den Gesundheitssektor gerichtet, während die Unternehmen in diesem Bereich weiterhin dafür kämpfen, dass die COVID-19-Pandemie beendet wird. Angesichts der Verwüstungen, die das Coronavirus in der Weltwirtschaft anrichtet, ist der Gesundheitssektor vergleichsweise sicher. Im April legte die Gesundheitsbranche, wie der Health Care Select Sector SPDR ETF (WKN: A14QB2) verfolgt hat, um 12,5 % zu, während der S&P 500 um fast 18 % anstieg.
Das Gesundheitswesen ist einer der wenigen Sektoren, die im Moment eine hohe Nachfrage verzeichnen, da Unternehmen an der Entwicklung von COVID-19-Impfstoffen, Behandlungen und diagnostischen Tests arbeiten. Der Sektor bietet jedoch auch seinen gerechten Anteil an Volatilität. Für Investoren, die während der Pandemie Stabilität und Einkommen suchen, dürften diese beiden Dividendenaristokraten des Gesundheitswesens also eine gute Wahl in Zeiten des Chaos sein.
Warum du Dividendenaristokraten im Auge behalten sollten In Zeiten der Marktvolatilität suchen viele Anleger nach Aktien, die in der Lage sind, konstant Dividenden zu zahlen – zum Beispiel Dividendenaristokraten, also Unternehmen, die ihre Dividenden seit mehr als 25 Jahren beständig gezahlt und erhöht haben. Eine verlässliche Einkommensquelle ist in unsicheren Zeiten willkommen, und Dividendenaristokraten bieten solide Bilanzen und den Fokus auf die Steigerung ihrer Rentabilität. Diese beiden Giganten des Gesundheitswesens passen gut ins Bild – und sehen im Moment nach guten Käufen aus.
Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) Wer kennt nicht die Marken von Johnson & Johnson (WKN: 853260)? Listerine, Neutrogena, Clean & Clear, Benadryl, Stayfree und viele andere sind Grundversorgungsmittel im Leben der Verbraucher. Der Riese des Gesundheitswesens hat Produkte in drei Segmenten: Verbrauchergesundheit, Pharmazeutika und Medizinprodukte.
Als Dividendenaristokrat hat Johnson & Johnson seinen bereinigten Betriebsgewinn seit 35 Jahren gesteigert. Als Sahnehäubchen hat das Unternehmen seine Dividendenzahlungen an die Aktionäre in den letzten 58 Jahren kontinuierlich erhöht.
Die erwiesene Fähigkeit des Unternehmens, seine Dividende unabhängig von der Wirtschafts- und Geschäftslage zu erhöhen, macht es zu einer herausragenden Einkommensaktie. Mitten in der Pandemie kündigte Johnson & Johnson im April eine Dividendenerhöhung um 6,3 % an, von 0,95 USD pro Aktie auf 1,01 USD. Dies entspricht einer Dividendenausschüttungsquote von 44 % im ersten Quartal. (Die Dividendenausschüttungsquote wird berechnet, indem die Dividende pro Aktie durch den Gewinn pro Aktie geteilt wird, um zu messen, ob die Dividendenzahlungen des Unternehmens nachhaltig sind; niedriger ist besser.)
Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2020 stieg der bereinigte Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um 9,5 % auf 2,30 US-Dollar pro Aktie, und der Umsatz von 20,7 Milliarden USD lag um 3,3 % über dem des Vorjahres. Das Segment der Medizinprodukte verzeichnete einen Umsatzrückgang von 4,8 %, der auf die negativen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie zurückzuführen ist, während die Segmente Pharmazeutika und Verbrauchergesundheit im Jahresvergleich ein Wachstum von 10,2 bzw. 11 % verzeichneten.
Johnson & Johnson zeigte, dass kein Unternehmen und keine Branche komplett immun gegen die Auswirkungen von COVID-19 ist, und senkte seine Prognose für das Geschäftsjahr 2020, um die negativen Auswirkungen der Pandemie widerzuspiegeln. Es schätzt nun die Einnahmen auf 79,2 bis 82,2 Milliarden Dollar (der Mittelwert entspricht einem Verlust von 1,75 %, gegenüber einem vorher prognostizierten Gewinn von 5 %) und den bereinigten Gewinn je Aktie auf 7,50 bis 7,90 Dollar (im Januar lag diese Schätzung bei 8,95 bis 9,10 Dollar).
Johnson & Johnson entwickelt gerade einen Impfstoff gegen COVID-19, für den es den Beginn der ersten Phase von klinischen Studien am Menschen bis September vorsieht; die Behandlung könnte Anfang 2021 für den Notfalleinsatz zugelassen werden. In Zusammenarbeit mit der Biomedical Advanced Research and Development Authority (BARDA), eine Institution, die Teil des US-Gesundheitsministeriums ist, hat das Unternehmen fast 1 Milliarde Dosierungen dieses Impfstoffs entwickelt.
Mehr als 70 Unternehmen arbeiten jedoch ebenfalls an einem COVID-19-Impfstoff, und Johnson & Johnson würde nicht danach streben, davon zu profitieren. Bezüglich der Anstrengungen eines Impfstoffes ist eher die Art und Weise vielversprechend, in der Johnson & Johnson die Dimensionen seiner Aktivitäten und Herstellungskapazitäten betont.
Das Segment Verbrauchergesundheit des Unternehmens wächst langsam, aber Pharmazeutika und Medizinprodukte machen das mehr als wett. Johnson & Johnson steigert weiter seinen Gewinn und zahlt den Aktionären beständige und erhöhte Dividenden. Momentan liegt die Dividendenrendite bei 2,56 %, verglichen mit dem Durchschnitt des S&P 500 von 2 %.
Medtronic (DE:2M6) Genau wie Johnson & Johnson ist auch Medtronic (WKN: A14M2J) ein Dividendenaristokrat, der seine Auszahlungen in den letzten 42 Jahren erhöht hat. Medtronic, ein in Irland ansässiger Hersteller von Medizinprodukten, hat mit nur 2,2 % derzeit keine allzu hohe Dividendenrendite, aber seine Fähigkeit, diese Dividende zu erhöhen, macht das Unternehmen in diesen schwierigen Zeiten zu einer spannenden Aktie.
Im März kündigte das Unternehmen eine Dividendenerhöhung um 8 % für das vierte Quartal 2020 an. Darüber hinaus verzeichnet das Unternehmen einen Anstieg sowohl bei den Einnahmen als auch bei den Gewinnen; Erstere stiegen im dritten Quartal um 2,3 % auf 7,7 Milliarden Dollar, und Letztere um 12 % auf 1,44 Dollar pro Aktie. Derzeit hat Medtronic eine Dividendenausschüttungsquote von 38 %.
In jüngster Zeit hat sich Medtronic darauf konzentriert, die Produktion von Beatmungsgeräten zur Bekämpfung von COVID-19 zu erhöhen, und strebt bis Ende Juni mehr als 1.000 pro Woche an. Trotz dieser Nachfrage verspürt auch Medtronic Gegenwind, verursacht durch die Pandemie. Viele Krankenhäuser verschieben elektive und semielektive Eingriffe, und die Patienten vermeiden es, sich behandeln zu lassen, wenn es nicht dringend ist. Daher ist die weltweite Nachfrage nach anderen medizinischen Geräten außer Beatmungsgeräten zurückgegangen, und Medtronic könnte im vierten Quartal davon betroffen sein.
Dennoch hat Medtronic seine Prognose für das Geschäftsjahr 2020 im dritten Quartal angehoben. Das Unternehmen verkündete, dass der organische Umsatz im vierten Quartal um 4,5 % wachsen und der Gewinn je Aktie etwa 1,64 US-Dollar betragen könnte, wobei diese beiden Schätzungen die Auswirkungen von COVID-19 nicht berücksichtigen.
Und es ist eine gute Nachricht, dass drei seiner Produktlinien (Herz- und Gefäßprodukte, minimal-invasive Therapien und Diabetesbehandlung) nach wie vor eine hohe Nachfrage verzeichnen. Vor COVID-19 machten diese Produkte 10 % des weltweiten Umsatzes aus.
Die Bilanz von Medtronic ist mit etwa 11 Milliarden Dollar in Cash und Investitionen und einem nicht in Anspruch genommenen Kreditrahmen von 3,5 Milliarden Dollar solide. Das Management sagte auch, dass bis März 2021 keine Schulden an den Staat fällig werden. Das Unternehmen ist in der Lage, sein Geschäft durch strategische Akquisitionen zu expandieren und gleichzeitig eine wachsende Dividende an die Aktionäre auszuschütten.
Suchst du ein stabiles Einkommen? Bis heute hat die Aktie von Johnson & Johnson 2,4 % zugelegt, während die Aktie von Medtronic um 13,7 % gefallen ist. In der Zwischenzeit ist der S&P 500 um 11 % gefallen.
Als Dividendenaristokraten haben beide Unternehmen ein stabiles Geschäft. Sie erweisen sich als rezessionsresistent und sind in der Lage, die Dividenden trotz der Marktvolatilität zu erhöhen, und dies sogar in instabilen Märkten. Wenn du ein risikoscheuer Anleger bist, der eine gewisse Stabilität in seinem Portfolio anstrebt und auf der Suche nach konsistenten Dividendeneinnahmen auf längere Sicht bist, könnten Johnson & Johnson und Medtronic die Aktien sein, die du in Betracht ziehen solltest.
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Sushree Mohanty besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Aktien von Johnson & Johnson.
Dieser Artikel wurde Sushree Mohanty auf Englisch verfasst und wurde am 08.05.2020 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.
Motley Fool Deutschland 2020