Krypto-Kredite sind ein wichtiger Bestandteil des Krypto-Marktes, ähnlich wie herkömmliche Lombardkredite für den klassischen Finanzmarkt. Mit einem Total (EPA:TTEF) Value Locked (TVL) von über 15 Mrd. US-Dollar (Stand: Oktober 2022) sind Protokolle wie Maker, Aave und Compound die bekanntesten dezentralen Plattformen für solche Kredite. Diese Protokolle – ebenso wie ihre CeFi-Gegenstücke – funktionieren dabei nach dem gleichen Prinzip: ein Kreditnehmer hinterlegt ein Kryptoasset als Sicherheit und leiht sich ein anderes Kryptoasset dagegen aus. Falls das als Sicherheit hinterlegte Kryptoasset stark an Wert verliert, dann wird dieses an Liquidatoren zwangsversteigert und die Erlöse dazu genutzt, um den geliehenen Betrag zurückzuzahlen. Dabei muss der Kreditnehmer eine Liquidations-Strafgebühr bezahlen.
Dies ist bei den Zero-Liquidation Loans, den so genannten ZLLs, nicht der Fall, die der DeFi-Krypto-Kreditaufnahme eine neue Note verleihen. Im Gegensatz zu den bestehenden Kreditlösungen sind die Kreditnehmer keinem Liquidationsrisiko ausgesetzt. Eines der Projekte, das ein DeFi-Protokoll anbietet, das kryptobesicherte Kredite ohne Liquidation ermöglicht, ist MYSO Finance (MYSO steht hier für: Million Yield Structuring Opportunities). Gestartet als Hackathon-Projekt bei ETHOnline im Oktober 2021 und mit einer Seed-Finanzierung von 2,4 Millionen Dollar erfolgreich abgeschlossen, entwickelt MYSO das Protokoll nun als liquidationsfreie, festverzinsliche und orakelfreie Kreditlösung.
Cointelegraph auf Deutsch hat mit Aetienne Sardon, dem Gründer von MYSO Finance, über das Konzept der ZLLs gesprochen und erfahren, welche Vorteile, aber auch Risiken das Zero-Protokoll mit sich bringen kann.