Berlin, 27. Okt (Reuters) - In Thüringen ist am Sonntag ein neues Parlament gewählt worden. Es folgen die wichtigsten Ereignisse des Wahlabends:
18.17 Uhr - Der Thüringer AfD-Spitzenkandidat Björn Höcke sagt vor Parteimitgliedern: "Die Thüringer haben heute die Wende 2.0 gewählt." Das Ergebnis sei ein klares Nein zur erstarrten Parteiendemokratie. Höcke ergänzt: "Wir wollen eine neue vitale Demokratie in Thüringen und in Deutschland."
18.15 Uhr - AfD-Chef Jörg Meuthen verweist darauf, dass die Volksparteien insgesamt nur auf 30 Prozent in Thüringen erreicht hätten. "Wir erleben hier die ehemaligen Volksparteien im Niedergang", sagt er im ZDF. Die ostdeutschen AfD-Landesverbände gingen gestärkt aus den Landtagswahlen im Osten hervor, sagt er auf die Frage, ob der thüringische Landesvorsitzende Björn Höcke eine wichtigere Rolle in der AfD-Spitze spielen solle.
18.12 Uhr - Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) sagt in der ARD, das Ergebnis sei "natürlich nicht schön" für seine Partei. Die Sozialdemokraten müssten nun ihre Verantwortung wahrnehmen und prüfen, was möglich sei und was nicht. Er betont, dass die AfD nicht an einer Regierungsbildung beteiligt werden dürfe.
18.10 Uhr - Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff spricht von einem "bitteren Abend" für die CDU, "aber auch für die demokratische Mitte". Zum ersten Mal gebe es keine Mehrheit für die politische Mitte mehr in einem Bundesland. Das zeige, wie polarisiert die Lage in Thüringen sei, die politischen Ränder seien gestärkt.
18.08 Uhr - Der Linken-Fraktionschef im Bundestag, Dietmar Bartsch, spricht von einem "historischen, sensationellen Sieg" für seine Partei. "So ein Ergebnis - das hätten wir uns kaum träumen lassen", sagt Bartsch im ZDF. Er gehe davon aus, dass Ministerpräsident Bodo Ramelow erneut eine stabile Regierung bilden werde.
18.02 Uhr - Die Linkspartei von Ministerpräsident Bodo Ramelow ist Prognosen zufolge erstmals stärkste Kraft in Thüringen geworden. Sie kommt der ARD zufolge bei der Landtagswahl auf 29,5 (ZDF: 30) Prozent, nachdem sie 2014 noch 28,2 Prozent erhalten hatte. Die CDU mit Spitzenkandidat Mike Mohring, die bei der vorherigen Wahl noch mit 33,5 Prozent an der Spitze lag, rutscht deutlich ab: Sie kann mit etwa 22 Prozent rechnen. Die AfD mit ihrem weit rechts stehenden Spitzenkandidaten Björn Höcke kann ihren Stimmanteil auf 24 (ZDF: 23) Prozent mehr als verdoppeln.
Abgeschlagen ist Ramelows Koalitionspartner SPD. Sie vereinigt den Prognosen zufolge etwa acht Prozent auf sich, nachdem es 2014 noch 12,4 Prozent waren. Die ebenfalls mitregierenden Grünen dürfen mit 5,5 Prozent rechnen, nachdem es 2014 zu 5,7 Prozent gereicht hatte. Die FDP muss um den Einzug in den Thüringer Landtag bangen: Sie kommt den Prognosen zufolge auf fünf Prozent.
18.00 Uhr - Bei der Landtagswahl in Thüringen ist die Linkspartei von Ministerpräsident Bodo Ramelow nach ersten Prognosen stärkste Kraft geworden. Sie kam laut ARD und ZDF auf rund 30 Prozent, CDU kam auf etwa 22 Prozent und die AfD auf etwa 24. (zusammengestellt vom Reuters-Büro in Berlin Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069-7565 1236 oder 030-2888 5168)