Investing.com – Die US-Wertpapieraufsichtsbehörde SEC zog bereits mehrere Krypto-Projekte vor Gericht, denn sie behauptete, dass die ausgegebenen Token unter das Wertpapiergesetz fallen. Der Gerichtsprozess der Firma Ripple läuft bereits seit knapp zwei Jahren und ein Ende ist bisher nicht in Sicht.
Im Jahr 2018 atmete die Ethereum-Community auf, nachdem der damalige SEC-Vorsitzende William Hinman erklärt hatte, dass der Ether kein Wertpapier sei. Der neue SEC-Vorsitzende Gary Gensler ließ in dem Verfahren gegen Ripple bereits durchblicken, dass es sich bei der Hinman-Äußerung lediglich um eine private Einschätzung und nicht die Auffassung der Behörde handelte.
Bisher verzichtete er darauf, eine klare Position zu beziehen, ob es sich bei Ethereum um ein Wertpapier handelt oder nicht. Mit der Umstellung der Blockchain auf Proof-of-Stake hat sich die Lage jedoch schlagartig geändert.
In einem Interview mit dem Wall Street Journal sagte Gensler, dass digitale Vermögenswerte, die auf dem Proof-of-Stake Verfahren beruhen, als Wertpapiere einzustufen sind. Das liegt daran, dass die Token zur Erzielung einer passiven Rendite genutzt werden können, weshalb diese den Howey-Test bestehen werden. Als Beispiele für Kryptowährungen, auf die dies zutrifft, nannte er Cardano, Solana und Ethereum.
Ein Vermögenswert ist dann ein Wertpapier, wenn Investoren diesen kaufen, um Gewinne zu erzielen, auch wenn dieser noch so gering ist, wie Gensler erklärte:
„Ein Hauptindiz im Rahmen des Howey-Tests ist, dass der Anleger Gewinne auf der Grundlage der Aktivitäten anderer erwartet“.
Von Marco Oehrl
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