Investing.com – Der Markt für Kryptowährungen ist ein Tummelplatz für Betrüger, welche das Streben der Menschen nach schnellem Reichtum schamlos ausnutzen. Europol gelang in der vergangenen Woche ein Schlag gegen das organisierte Verbrechen dieser Art.
Die Drahtzieher hatten eine Callcenter-Infrastruktur in Bulgarien, Zypern und Serbien aufgebaut. Von hier aus schalteten die zahlreichen Mitarbeiter Social-Media-Anzeigen und riefen ihre potenziellen Opfer in Deutschland an, um diesen vorzugaukeln, dass sie in ein lukratives Krypto-Investment einsteigen können.
Vertrauen wurde darüber aufgebaut, dass man den Investoren nur kleine Investitionen empfahl. Diejenigen, die den Betrügern tatsächlich ins Netz gingen, konnten auf eigens erstellten Kryptoseiten verfolgen, wie rasant sich ihre Investition vermehrte. Von diesem vermeintlichen Erfolg überzeugt, erhöhten die Investoren dann ihre Einsätze.
Der finanzielle Schaden liegt allein bei den nachweislich deutschen Investoren bei über 2 Millionen Euro. Europol geht jedoch davon aus, dass es eine sehr hohe Dunkelziffer gibt und sich die Verluste eher im dreistelligen Millionenbereich bewegen.
Dafür spricht die professionelle Infrastruktur, denn Interpol gibt an, dass 261 Personen befragt wurden. Es kam zu 14 Verhaftungen in Serbien und einer in Deutschland. Neben den 4 Callcentern wurden auch 16 Wohnsitze und 2 Unternehmen durchsucht.
Drei Hardware-Wallets mit Kryptowährungen im Wert von 1 Million Dollar und 50.000 Euro in bar konnten genauso beschlagnahmt werden wie drei Fahrzeuge, Computer, Datensicherungen und Dokumente.
Von Marco Oehrl