London (Reuters) - Der britische Rüstungskonzern BAE Systems (LON:BAES) hofft im Kampf gegen das deutsche Waffenembargo gegen Saudi-Arabien auf die Hilfe der Regierung in London.
"Wir arbeiten eng mit Partnern aus der Branche und der britischen Regierung zusammen, um unsere vertraglichen Verpflichtungen in Saudi-Arabien zu den wichtigen europäischen Kooperationsprogrammen weiter erfüllen zu können", erklärte BAE Systems am Donnerstag. Das Unternehmen führt ein Konsortium mit Airbus (PA:AIR) und der Münchner MTU Aero Engines (DE:MTXGn) an, das 48 Eurofighter-Militärflugzeuge für zehn Millionen Pfund (11,6 Milliarden Euro) an das arabische Land liefern soll.
Der deutsche Außenminister Heiko Maas (SPD) hatte Ende März das Embargo gegen Saudi-Arabien um sechs Monate verlängert, das nach der Ermordung des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi verhängt worden war. Bei anderen europäischen Regierungen hatte Maas' Alleingang Unmut ausgelöst, weil dadurch zahlreiche milliardenschwere Militäraufträge gefährdet sind. An den meisten europäischen Rüstungs- und Flugzeugprojekten sind mehrere Länder beteiligt. BAE Systems hat seine Prognose für das laufende Jahr angesichts des Exportstopps unter den Vorbehalt "geopolitischer Unsicherheiten" gestellt. Der Rüstungskonzern will den bereinigten Gewinn in diesem Jahr eigentlich um etwa fünf Prozent steigern.
Auch dem französisch-deutschen Flugzeugbauer Airbus macht das deutsche Exportverbot zu schaffen. Dort geht es um die Lieferung eines seit langem bestellten Grenzsicherungssystems. Wegen der Unsicherheit, ob der Auftrag noch abgewickelt werden kann, hat Airbus knapp 300 Millionen Euro abgeschrieben.