05. Jan (Reuters) - Die Tötung des Kommandeurs der iranischen Al-Kuds-Brigaden, Kassem Soleimani, durch die USA im Irak führt zu Warnungen vor einer Eskalation in der Region. Es folgen wichtige Entwicklungen vom Sonntag:
16.05 Uhr - Angesichts des eskalierenden Konflikts mit dem Iran warnt der Chef der demokratischen Senatoren im US-Kongress Staatschef Donald Trump vor einem Krieg. "Wir können es nicht gebrauchen, dass dieser Präsident uns entweder stümperhaft oder spontan in einen größeren Krieg hineinstürzt", sagt der Demokrat Chuck Schumer dem Sender ABC. Er glaube zudem nicht, dass Trump die Vollmacht für einen Waffengang ohne Zustimmung des Kongresses habe.
15.34 Uhr - Das irakische Parlament beschließt eine Resolution, die den Abzug aller ausländischen Truppen aus dem Land fordert. Der Einsatz der von den USA geführten Anti-IS-Koalition müsse beendet werden. Die Regierung in Bagdad solle ihre Bitte um Beistand zurückziehen, heißt es in der Resolution.
15.25 Uhr - Hisbollah-Führer Sajjed Hassan Nasrallah droht den USA mit Bombenattentaten. Selbstmordattentäter, die in der Vergangenheit die USA zum Rückzug aus der Region gezwungen hätten, seien noch immer vor Ort. Zudem gebe viel mehr von ihnen.
15.11 Uhr - Die gezielte Tötung Soleimanis ist nach den Worten des Chefs der libanesischen Hisbollah, Nasrallah, nicht nur eine Angelegenheit des Irans. Dies sei eine Angelegenheit der gesamten "Achse des Widerstandes". Ziel der Vergeltung sei die US-Präsenz in der Region, sagt Nasrallah und nennt Kriegsschiffe, Militärstützpunkte und "jeden US-Soldaten". Amerikanische Zivilisten sollten nicht angegriffen werden. Mit der sogenannten Achse des Widerstandes bezieht sich Nasrallah auf schiitische Milizen in der Region, also vom Libanon über den Irak bis hin zum Jemen.
15.03 Uhr - Ein Ende der Präsenz ausländischer Truppen im Irak ist nach den Worten von Ministerpräsident Mahdi das Beste, auch wenn dies zu internen und externen Spannungen führen könnte. Zwischen 2011 und 2014 seien keine US-Soldaten im Irak gewesen, sagt Mahdi im Parlament. Und damals hätten die Beziehungen zwischen seinem Land und den USA nicht gelitten.
14.58 Uhr - Eine Ende des Einsatzes ausländischer Truppen im Irak ist nach den Worten von Ministerpräsident Adel Abdul Mahdi sowohl im Interesse des Iraks als auch der USA. Die gezielte Tötung von Soleimani und Muhandis durch das US-Militär nennt Mahdi im Parlament "politischen Mord".
14.55 Uhr - Der irakische Ministerpräsident Adel Abdul Mahdi empfiehlt dem Parlament Sofortmaßnahmen, die zur Beendigung der Präsenz ausländischer Truppen im Irak führen. Das sagt Mahdi in der Sondersitzung des Parlamentes in Bagdad.
14.50 Uhr - Der irakische Ministerpräsident Adel Abdul Mahdi wollte nach eigenen Angaben Soleimani am Morgen des Tages treffen, als er vom US-Militär gezielt getötet wurde. Soleimani habe eine Antwort der iranischen Führung auf eine Botschaft Saudi-Arabiens überbringen sollen, sagt Mahdi in der Sondersitzung des irakischen Parlamentes.
14.41 Uhr - Die US-geführte Koalition im Kampf gegen die IS-Miliz setzt ihre Ausbildung und Unterstützung der irakischen Sicherheitskräfte aus. Als Grund nennt sie in einer Erklärung die anhaltenden Raketenangriffe auf Stützpunkte ihrer Truppen. Erste Priorität habe der Schutz der Soldaten der Koalition, die dem Kampf gegen den IS verpflichtet seien. Wiederholte Angriffe der irakischen Schiiten-Miliz Kataib Hisbollah hätten zum Tod von irakischen Sicherheitskräften und US-Zivilisten geführt. Der beim US-Angriff getötete Abu Mahdi al-Muhandis hat die Kataib Hisbollah gegründet.
14.40 Uhr - Das irakische Parlament beginnt eine Sondersitzung über den US-Angriff auf Soleimani und den irakischen Milizenführer Abu Mahdi al-Muhandis. Die Abgeordneten wollen die Beratungen zur Abstimmung über eine Resolution nutzen, nach der die irakische Regierung die USA zum Abzug aus dem Land auffordern soll. An der Sitzung nimmt auch Ministerpräsident Adel Abdul Mahdi teil.
14.38 Uhr - Das irakische Außenministerium bestellt den US-Botschafter in Bagdad ein. Das irakische Territorium dürfe nicht für Angriffe auf Nachbarländer genutzt werden, teilt das Außenministerium mit.
14.25 Uhr - Durch den Tod Soleimanis ist die Welt nach den Worten von US-Außenminister Mike Pompeo sicherer geworden. Das sei vollkommen klar, sagt Pompeo dem Fernsehsender ABC. Sollten gegenwärtige Entscheidungsträger einen Angriff auf US-Ziele planen, würden die USA darauf reagieren. Er habe keinen Zweifel, dass die iranische Führung die Botschaft von US-Präsident Donald Trump verstanden habe.
14.20 Uhr - Mit dem Tod Soleimanis beginnt nach Darstellung der libanesischen Hisbollah-Miliz eine neue Phase in der gesamten Region. Der 2. Januar markiere den Beginn einen neuen Abschnitt in der Geschichte nicht nur für den Iran und den Irak, sondern für den gesamten Nahen Osten, sagt Hisbollah-Chef Sajjed Hassan Nasrallah mit Blick auf den Tag, an dem Soleimani durch das US-Militär in Bagdad getötet wurde.
13.42 Uhr - Der britische Außenminister Dominic Raab hat in einem Telefonat mit dem irakischen Ministerpräsidenten Adel Abdul Mahdi eine Rückkehr zum Dialog gefordert. Das teilt Mahdis Büro in Bagdad mit. Um die gefährliche Krise zu beenden, habe Raab dazu aufgerufen, auf eine Deeskalation hinzuarbeiten.
13.30 Uhr - Der Iran will noch am Sonntag über eine weitere Aussetzung seiner Verpflichtungen aus dem internationalen Atomabkommen entscheiden. Die Beratungen darüber stünden im Lichte der jüngsten Drohungen der USA, zitiert die staatliche Nachrichtenagentur Irna den Sprecher des Außenministeriums in Teheran. Nach der einseitigen Aufkündigung des Atomabkommens von 2015 durch die USA im Mai 2018 hat der Iran schrittweise Verpflichtungen ausgesetzt.
13.15 Uhr - Papst Franziskus ruft alle Beteiligten zum Dialog und zur Zurückhaltung auf. "Krieg bringt nur Tod und Zerstörung", sagt das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche beim Angelus-Gebet im Vatikan.
11.47 Uhr - Nach den Drohungen von US-Präsident Donald Trump an die Adresse Teherans hat der Iran den Schweizer Botschafter einbestellt. Dieser vertritt die US-Interessen in der Islamischen Republik. Trump hatte den Iran vor Vergeltungsangriffen wegen der Tötung des Generals Kassem Soleimani gewarnt und mit massiven Gegenschlägen gedroht. Das US-Militär habe 52 iranische Ziele im Visier, die angegriffen würden, falls der Iran Amerikaner oder amerikanische Einrichtungen attackieren sollte.
10.38 Uhr - Der britische Außenminister Dominic Raab sagt in der BBC auf die Frage, ob die Tötung Soleimanis durch die USA rechtens gewesen sei: "Es gibt ein Recht auf Selbstverteidigung."
10.13 Uhr - Das irakische Parlament soll an diesem Sonntag zu einer Sondersitzung zusammenkommen. Die Abgeordneten sollen über Schritte zum Schutz der Souveränität des Landes beraten. Manche fordern eine Abstimmung über eine Resolution, wonach die Regierung einen Abzug der US-Truppen verlangen soll.
10.00 Uhr - Der britische Außenminister Dominic Raab fordert im Gespräch mit dem Sender Sky News: "Wir müssen die schändlichen Taten des Iran eindämmen, aber wir müssen auch für Deeskalation und eine Stabilisierung der Situation sorgen." Raab plant nach eigenen Angaben ein Gespräch mit dem iranischen Außenminister Mohammad Dschawad Sarif, nachdem er zuvor bereits mit dem irakischen Ministerpräsidenten Adel Abdul Mahdi und dem irakischen Präsidenten Barham Salih gesprochen habe.
05.42 Uhr - Die Leiche des iranischen Generals Kassem Soleimani, der von den USA im Irak getötet wurde, ist zur Bestattung im Iran eingetroffen. Sie sei mit einem Flugzeug in die Stadt Ahwas im Südwesten des Landes gebracht worden, meldet die amtliche Nachrichtenagentur Irib. Im staatlichen Fernsehen war zu sehen, wie Tausende schwarz gekleidete Menschen in einem Trauermarsch durch die Stadt zogen.
00.55 - Der britische Außenminister Dominic Raab will Anfang der Woche Bundesaußenminister Heiko Maas und seinen französischen Kollegen Jean-Yves Le Drian treffen, um über die verschärften Spannungen im Konflikt zwischen den USA und dem Iran beraten. Dies kündigt eine Regierungssprecherin in London an. Am Donnerstag werde er dann US-Außenminister Mike Pompeo in Washington treffen. Zudem werde Premierminister Boris Johnson in den nächsten beiden Tagen wahrscheinlich mit US-Präsident Donald Trump, Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron über die Lage sprechen. Johnson hat sich bislang noch nicht öffentlich zu der Tötung des iranischen Top-Generals Kassem Soleimani durch einen US-Angriff geäußert.
00.25 Uhr - Die von den USA angeführte Anti-IS-Koalition hat bestätigt, dass am Samstag in der Nähe von zwei Stützpunkten im Irak Raketen eingeschlagen sind. Dabei handele es sich um einen Stützpunkt in Bagdad und einen Stützpunkt in Balad, etwa 80 Kilometer nördlich der irakischen Hauptstadt, teilt ein Sprecher mit. Soldaten seien dabei nicht verletzt worden. Möglicherweise seien aber irakische Zivilisten zu Schaden gekommen. Insgesamt habe es 13 solcher Angriffe in den vergangenen zwei Monaten gegeben.
00.11 Uhr - US-Präsident Donald Trump droht dem Iran mit Gegenschlägen für den Fall iranischer Vergeltungsangriffe für die Tötung des Generals Kassem Soleimani. Die USA hätten 52 iranische Ziele ins Visier genommen, die das US-Militär angreifen werde, falls der Iran Amerikaner oder amerikanische Einrichtungen attackieren sollte, twittert Trump. Einige dieser Ziele seien sehr bedeutend und wichtig für den Iran und die iranische Kultur. Und diese Ziele, und der Iran selbst würden "sehr schnell und sehr hart" getroffen. "Die USA wollen keine weiteren Drohungen." ( Bei Rückfragen wenden Sie sich an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069-7565 1236 oder 030-2888 5168.)