Investing.com - Der US-Anleihemarkt hat erneut ein Warnsignal gesendet: die zweijährige US-Rendite stieg zum vierten Mail in den vergangenen 9 Handelstagen über das Pendant der Zehnjahresrendite. Einige Volkswirte sehen darin ein zuverlässiges Signal für eine heraufziehende Rezession.
Das zehnjährige Zinspapier rentierte zuletzt auf 1,511 Prozent, während sich die Zweijahresrendite bei 1,513 Prozent bewegte.
Grund für das wiederholte Umkippen der Zinskurve ist die neuste Eskalation im US-Handelskrieg mit China. Peking hatte heute Nachmittag Vergeltungszölle angekündigt, woraufhin Trump sagte, US-Unternehmen sollen sich nach alternativen Standorten umsehen. "Wir brauchen China nicht und offen gesagt würde es uns ohne sie sehr viel besser gehen", schrieb er auf Twitter.
Mark Haefele, Global CIO im UBS (SIX:UBSG) Wealth Management hatte jüngst erklärt, dass eine Inversion der Zinskurve nur begrenzte Aussagekraft hat.
"Zum einen gibt es eine erhebliche zeitliche Verzögerung (von durchschnittlich 22 Monaten) zwischen der anfänglichen Inversion und dem Beginn einer Rezession", erklärte Haefele. "Beim Eintreten der letzten 5 Rezessionen lag zwischen Signal und Rezession eine zeitliche Verzögerung von 10 bis 36 Monaten", so Haefele.
Darüber hinaus verwies er auf die Staatsanleihen im Volumen von knapp 16 Billionen Dollar, die mit einer negativen Rendite rentieren und somit die US-Zinspapiere zusätzlich belasten, "was das Signal für die US-Wirtschaft verfälscht."
Neben diesen Faktoren spielen aber auch die Dauer der Inversion und die Tatsache, um wie viel Basispunkte die Zinskurve invertiert ist, eine wichtige Rolle, erklärte Haefele.
Viel wichtiger als die o.g. Zinskurve ist aber ohnehin die dreimonatige mit der zehnjährigen Rendite, die nun mehr als 60 Handelstage invertiert ist - und das um mehr als 40 Basispunkte! Das weckt Erinnerungen an die große Finanzkrise. Im Schnitt kam es nach diesem Signal in der Vergangenheit nach 311 Tagen zu einer Rezession in den USA.
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