Investing.com - Wer in Bitcoin investiert ist oder damit spekuliert, braucht gute Nerven. Nach einer Kursexplosion auf 64.700 Dollar Mitte April brach Bitcoin in den folgenden Monaten ein und gab zwischenzeitlich seine gesamten Jahresgewinne wieder ab, nur um sich bis heute wieder zu erholen.
Aktuell notiert Bitcoin knapp unter 55.000 Dollar und damit in unmittelbarer Schlagdistanz zu seinem Rekordhoch.
Die Frage, die Investoren und Spekulanten derzeit umtreibt, lautet, ob die nach Marktkapitalisierung wichtigste Kryptowährung der Welt in den noch verbleibenden 10 Wochen des laufenden Jahres noch einmal die Höchststände um 64.700 Dollar in Angriff nehmen kann.
Der Bitcoin-Milliardär und Wertpapierhändler Mike Novogratz lässt daran keinen Zweifel. Er bewertet die Aussichten für Kryptowährungen im Schlussquartal unisono optimistisch.
In einem aktuellen CNBC-Interview sagte der Milliardär, dass sich digitale Vermögenswerte wie Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) auf einem guten Weg befinden, neue Bestmarken zu erklimmen - und das trotz regulatorischer Herausforderungen und Chinas jüngster Attacke gegen Kryptowährungen.
"Ich kann mir tatsächlich ein Szenario vorstellen, in dem wir bei Bitcoin neue Höchststände erklimmen und eine dieser parabolischen Bewegungen bei allen Kryptowährungen im vierten Quartal erleben."
In seiner Zeit als CIO der Fortress Macro-Fonds sei es üblich gewesen, dass Wertpapiere, die zum Auftakt in das vierte Quartal vorne lagen, auch ein "großartiges Jahresfinish" auf dem Parkett hinlegten. "Alle stürzen sich auf diese Assets und treiben in der Folge die Bewertungen in den Himmel, und genau das ist es, was ich jetzt auch beobachte."
Es fließe so viel neues Geld in den Krypto-Markt, das es den Markt in seiner Gesamtheit nicht sonderlich störe, das China sämtliche Finanztransaktionen unter Beteiligung von Kryptowährungen für illegal erklärt hat. Novogratz zufolge seien in der ersten Jahreshälfte 17 Milliarden Dollar an neuem Venture-Capital in die Krypto-Branche geflossen. "Es ist ein enormer Zufluss an Geld und Talent", sagte er.
Überdies etabliert sich der Bitcoin allmählich im Mainstream. Dies hat zur Folge, dass Anleger die Kryptowährung als echte Alternative zu Gold wahrnehmen.
"Meiner Meinung nach ersetzt Bitcoin still und leise Gold", sagte Novogratz. "Damals, als Bitcoin das Licht der Welt erblickte, kostete eine Unze Gold 1.750 Dollar. Und heute liegt der Preis für das gelbe Metall immer noch bei 1.750 Dollar."
"Die Leute, die früher Gold kauften, kaufen jetzt womöglich Bitcoin. Und bis heute macht BTC nur 12 % des Goldmarktes aus. Es ist also noch ein sehr langer Weg, den dieser Replacement-Trade zurückzulegen hat."
Im Gegensatz zu anderen Vermögenswerten wie Aktien sind Kryptowährungen global, so Novogratz. Sie seien in aller Munde.
"Krypto ist global. Es ist die erste globale Anlageklasse. Für die Menschen in Nigeria ist sie wichtiger als für die Menschen in den USA. Fast überall auf der Welt führen die Menschen diese Gespräche."