Investing.com – Es brodelt im Ripple-Universum: Während sich Investoren auf das mögliche Ende einer monumentalen rechtlichen Schlacht mit der SEC vorbereiten, spalten die Vorwürfe möglicher Kursmanipulationen die Community. David Schwartz, der Chief Technology Officer von Ripple, hat erneut bekräftigt, dass er den XRP-Kurs gerne steigen sehen würde. Kann hier tatsächlich eine Manipulation vorliegen oder versteckt sich hinter den Gerüchten weniger Substanz, als einige wahrhaben möchten?
David Schwartz: Kursmanipulation? Nicht mit mir!
In einer hitzigen Diskussion innerhalb der XRP-Community stellte sich David Schwartz, der CTO von Ripple, gegen die Vorwürfe, Ripple würde den XRP-Kurs absichtlich niedrig halten. Diese Behauptungen wurden erneut laut, nachdem Nutzer alte Kommentare von Schwartz aus dem Jahr 2017 hervorgeholt hatten. Damals argumentierte Schwartz, dass der Preis von XRP aufgrund seiner Nützlichkeit in internationalen Transaktionen nicht "spottbillig" bleiben könne.
Schwartz erklärte, dass höhere XRP-Preise die Transaktionen kosteneffizienter machen würden. Ein einfaches Beispiel verdeutlicht das: Angenommen, eine Transaktion von 1 Million Dollar erfordert bei einem XRP-Preis von 1 Dollar genau 1 Million XRP. Sollte der Preis jedoch auf 1 Million Dollar pro XRP steigen, wäre nur noch 1 XRP nötig, um dieselbe Transaktion abzuwickeln. Damit wird klar, warum Ripple daran interessiert ist, dass der Preis von XRP steigt – denn es erhöht die Effizienz ihres Payment-Systems und senkt die Transaktionskosten.
Unsichere Zukunft: Berufung oder taktisches Manöver der SEC?
Ein weiterer Debattenpunkt in der Ripple-Community: die bevorstehende Entscheidung der SEC, ob sie gegen das Urteil vom August 2023 bis zum 7. Oktober eine Berufung einlegen wird oder nicht. Obwohl viele innerhalb der Community skeptisch sind und davon ausgehen, dass die SEC bis zum letzten Moment warten könnte, um eine Berufung einzureichen, gibt es eine wachsende Überzeugung, dass die Regulierungsbehörde keine Berufung plant.
Der Anwalt Jeremy Hogan erklärte dazu, dass die SEC wenig zu verlieren habe, sollte sie tatsächlich Berufung einlegen. Der Prozess, eine Berufung einzureichen, dauert nur etwa 15 Minuten und die Regulierungsbehörde hätte danach 70 Tage Zeit, um ihre Argumente auszuarbeiten. Diese Unsicherheit lässt Raum für Spekulationen und verschiedene Interpretationen. Während einige argumentieren, das Fehlen einer sofortigen Berufung deute darauf hin, dass die SEC den Prozess nicht weiter verfolgen möchte, sehen andere darin eine taktische Verzögerung, um Unsicherheit zu schüren und Ripples Fortschritt zu behindern.
XRP in der Zwickmühle: Die 0,60 Dollar-Grenze als Entscheidungsmarke
Abseits der rechtlichen und manipulativen Theorien steht der XRP selbst unter kritischer Beobachtung. Der Kurs konnte sich nicht über der wichtigen Marke von 0,60 Dollar halten, was Performance-Sorgen bei Investoren nährt. Analyst Bill Morgan warnte, dass ein nachhaltiges Unterschreiten der 0,60 Dollar-Schwelle dazu führen könnte, dass der Kurs unter den 20-Tage-EMA fällt, der aktuell bei 0,5753 Dollar zu finden ist.
Diese technische Analyse verdeutlicht, dass sich der XRP in einer prekären Lage befindet. Ein Unterschreiten könnte weitere Verluste nach sich ziehen und den Kurs tiefer drücken, was zusätzliche Verkaufswellen auslösen dürfte. Gleichzeitig hoffen Anleger auf eine rasche Erholung und eine Bestätigung des jüngsten bullischen Trends im Kryptomarkt.
Fazit: Ein Ritt auf der Rasierklinge
Ripple und der XRP stehen vor weitreichenden Herausforderungen, sowohl auf regulatorischer als auch auf markttechnischer Ebene. David Schwartz's entschiedene Ablehnung der Vorwürfe der Kursmanipulation zeigt, dass Ripple an einem steigenden Kurs des XRP interessiert ist – nicht zuletzt wegen der damit verbundenen Effizienzgewinne. Die Zukunft der SEC-Berufung bleibt ungewiss und die Spekulationen darüber könnten den Markt in den kommenden Wochen weiter beeinflussen.