Investing.com – Die russische Wirtschaft hat damit zu kämpfen, dass die Sanktionen, die gegen das Land verhängt wurden, dazu führen, dass internationale Finanztransaktionen nicht mehr so ohne Weiteres stattfinden können.
Angesichts dessen wurden schon Maßnahmen ergriffen, welche die Bezahlung von Rohstoffen in Rubel oder Yuan ermöglichen. Parallel dazu arbeitet die Regierung jedoch auch daran, den Zahlungsverkehr durch die Verwendung verschiedener Krypto-Stablecoins zu vereinfachen. Eine entsprechende Gesetzesvorlage, welche Kryptozahlungen ermöglicht, wurde bereits auf den Weg gebracht.
Für die internationale Abrechnung werden in Zusammenarbeit mit den befreundeten Ländern bereits Clearing-Plattformen entwickelt. Der stellvertretende Finanzminister Alexey Moiseev sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Tass:
„Wir arbeiten derzeit mit einer Reihe von Ländern zusammen, um bilaterale Plattformen zu errichten, damit wir nicht auf Dollar und Euro angewiesen sind. Moskau bietet an, auf diesen Plattformen gegenseitig annehmbare tokenisierte Instrumente zu verwenden.“
So wie es scheint, wird man dabei jedoch auf keine bekannten Stablecoins zurückgreifen, um dem Dollar nicht erneut in die Hände zu spielen. Stattdessen erklärte der Regierungsvertreter, dass derartige Instrument an Gold gekoppelt sein könnten, denn der Wert dieses Rohstoffs ist für jeden Teilnehmer transparent nachvollziehbar.
Dass Kryptozahlungen nun auch in den Reihen der Regierung auf offene Ohren stößt, bedeutet jedoch nicht automatisch, dass die zugrunde liegende Industrie im Inland legalisiert wird. Die Gouverneurin der Bank of Russia hält es für eine gute Idee, wenn grenzüberschreitende Kryptozahlungen möglich sind, aber Kryptowährungen dürfen kein Bestandteil des inländischen Finanzsystems werden.
Von Marco Oehrl