Laut aktuellen Daten von DefiLlama ist der Gesamtumlauf von Stablecoins seit Anfang Mai um etwa 38 Milliarden US-Dollar zurückgegangen. Es sind immer noch 148,7 Milliarden US-Dollar im Umlauf, wobei der Großteil auf Tether (USDT) (68,2 Milliarden US-Dollar), USD Coin (USDC) (46,7 Milliarden US-Dollar), Binance USD (21,4 Milliarden US-Dollar), Dai (DAI) (6,33 Milliarden US-Dollar) und den Stablecoin Frax (FRAX) (1,33 Milliarden US-Dollar) entfällt.
Unterdessen sind die Renditen für das Anleihen und Verleihen von Stablecoins auf dezentralen Protokollen (DeFi) wie Aave stark gesunken. Im Mai lagen die variablen Jahreszinsen (APR) für Binance USD, USD Coin und DAI-Kredite bei 3,5 Prozent. Diese sind seither auf etwa 1,5 Prozent gesunken. Der Prozentsatz an Stablecoins, die für Kredite verwendet werden gegenüber dem Prozentsatz an Stablecoins, die insgesamt angeboten werden, ist ebenfalls auf etwa 30 Prozent bis 40 Prozent gefallen. Das optimale Niveau liegt bei 80 Prozent.
Im Gegensatz zu Fiat-Einlagen werden Stablecoin-Einlagen aufgrund ihrer dezentralen Struktur nicht automatisch verzinst. Stattdessen müssen die Nutzer ihr Geld riskieren, indem sie es ausleihen oder auf DeFi-Protokollen staken. Die Kreditnehmer nutzen dieses Geld dann und zahlen den Kreditgebern Zinsen als Gegenleistung. Allerdings haben die kürzlichen Zinserhöhungen der US-Zentralbank die Zinsen auf traditionellen Konten wettbewerbsfähiger gemacht und gleichzeitig die Kreditaufnahme teuerer gemacht. Das hat zu einem Rückgang der Nachfrage nach Stablecoins für die Kreditaufnahme und -vergabe geführt.