Von Yassine Maaroufi und Marco Oehrl
Investing.com – Mit dem Erfolg von DeFi, Stablecoins und NFTs hat sich erwiesen, dass die unregulierte Welt der Kryptowährungen seit der Bitcoin-Erfindung immer wieder neue Innovationen hervorbringt.
Es ist aber auch ein großer Spielplatz für Betrug und illegalem Handel. Diese Entwicklungen haben dazu geführt, dass sich Institutionen und Behörden auf der ganzen Welt einig sind, dass eine Regulierung dringend notwendig ist.
Squid Game Coin – ein abschreckendes Beispiel
Die Betrüger schlafen nicht – sie nutzen jeden neuen Hype, um daraus Profit zu schlagen. Während die erfolgreichste Netflix (NASDAQ:NFLX) Serie aller Zeiten Squid Game in aller Munde ist, war es nur eine Frage der Zeit, bis der Squid Game Coin das Licht der Welt erblickt.
In den letzten Tagen legte dieser von 0,01 Euro auf über 5 Euro zu. Nun häufen sich jedoch die Beschwerden, dass sich der SQUID nicht mehr verkaufen lässt.
Selbst Coinmarktecap warnt bereits, was jedoch einige Nachrichtenagenturen und Finanzportale nicht davon abhält, völlig unkommentiert die wahren Gründe für den steilen Anstieg zu nennen.
Quelle: CMC
Das animiert natürlich immer mehr Menschen auf den fahrenden Zug aufzuspringen. Vor allem die, die ihre Chance verpasst haben, mit dem Shiba Inu Multimillionär zu werden.
Angeblich berechtigt der SQUID lediglich als Eintrittskarte zu einem Spiel, bei dem es um hohe Gewinne, aber auch hohe Einsätze geht. Ob es dazu jemals kommt, oder die Initiatoren einfach untertauchen, wer weiß das schon.
Gary Gensler als Vorreiter bei der Krypto-Regulierung
Gary Gensler, Vorsitzender der SEC, ist ein starker Befürworter der Einführung von Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz von Anlegern auf den Kryptowährungsmärkten. Auf diesen Märkten gibt es inzwischen Tausende von Coins und Token mit einem Gesamtwert von rund 2,6 Billionen Dollar.
Gensler sagte, es sei unwahrscheinlich, dass Kryptowährungen „das wahre Potenzial erreichen werden, das sie haben“, solange es keine Regulierung gibt. „Technologien überleben außerhalb eines öffentlichen politischen Rahmens nicht lange.“
Genslers Ernennung wurde damals von der Kryptoindustrie mit Optimismus aufgenommen. Der ehemalige CFTC-Chef hielt am MIT Vorlesungen über Finanztechnologie und Kryptowährungen. Er kennt sich mit der Materie also bestens aus.
Gensler widerspricht den Erwartungen der Krypto-Industrie
Der SEC-Vorsitzende behauptete, dass Kryptowährungen und ihre Technologie zu einem „Katalysator für Veränderungen“ werden könnten. Aber er beschrieb die Branche auch als „Wilden Westen“, in dem es keine Gesetze gibt. Er zog sogar einen Vergleich mit der wilden Bankenära um 1800, als die Kreditgeber eigene Währungen ohne jegliche Aufsicht ausgeben konnte.
Die SEC hat jedoch noch keine spezifischen Vorschriften für Kryptowährungen als Ganzes erlassen. Ihr Fokus liegt vorerst darauf, eine Kategorisierung der Vermögenswerte vorzunehmen. Dabei geht es vor allem um die Frage, ob die auf Kryptowährungsplattformen angebotenen Token Wertpapiere sind oder eben nicht.
Das zeigt, wie schlecht die Behörden-Bürokratie auf sich schnell entwickelnde Märkte reagiert.
Einordnung von Kryptowährungen bleibt die Speerspitze der SEC
Die SEC hat sich mit der Klassifizierung von Kryptowährungen bereits vor Gensler beschäftigt. Der ehemalige CFTC-Vorsitzende war aber auch bereits 2017 an der massiven Bekämpfung der Initial Coin Offering-Blase beteiligt.
Doch Gensler setzt die Branche unter Druck: „Es ist nur eine Frage der Wahrscheinlichkeit, je mehr Token eine Plattform anbietet, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie mit Wertpapieren handelt. Wenn diese Plattformen Wertpapiere anbieten, werden wir ein Wörtchen mitzureden haben. Es gibt in diesem Land Investorengesetze, an die man sich zu halten hat“.