Frankfurt, 07. Okt (Reuters) - Die Konjunktur in Deutschland trübt sich aus Sicht von Investoren immer stärker ein. Das Barometer für die aktuelle Lage sei im Oktober um 7,5 Zähler auf minus 18,0 Punkte eingebrochen, teilte die Investment-Beratungsfirma Sentix am Montag zu ihrer monatlichen Umfrage unter mehr als 950 Anlegern mit. Es ist der tiefste Wert seit November 2009 und bereits der fünfte Rückgang in Folge. Die Lagebeurteilung gebe Anlass zur Sorge, Rezessionsängste seien imminent. Das Wirtschaftsklima erodiere im Rekordtempo. Sentix sieht die neuen Umfrage-Ergebnisse als "deutliches Signal an die handelnden Personen, dass die Wirtschaftsverlangsamung eine schnelle und beherzte Reaktion erfordert".
Die führenden Forschungsinstitute hatten erst vor wenigen Tagen ihre Wachstumsprognosen für die Wirtschaft deutlich gesenkt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde in diesem Jahr nur um 0,5 Prozent und 2020 um 1,1 Prozent zulegen. Im Frühjahr waren die Institute noch von einem Wachstum von 0,8 und 1,8 Prozent ausgegangen. Sie hatten zudem der Regierung angesichts der derzeitigen Schwächephase nahegelegt, die Schwarze Null in der Haushaltspolitik aufzugeben. in der Euro-Zone ist laut Sentix von einem Herbstaufschwung nichts zu sehen. Die jüngsten Beschlüsse der Europäischen Zentralbank für weitere Konjunkturhilfen hätten keine Belebung eingeleitet. Das Gesamtbarometer für den Währungsraum fiel im Oktober um 5,7 auf minus 16,8 Punkte und damit auf den tiefsten Wert seit April 2013. "Den Notenbankern ist es mit den bisherigen Maßnahmen nicht gelungen, die Abwärtsspirale zu durchbrechen", erklärte Sentix.