(neu: Analystenkommentar Bernstein Research, Schlusskurse)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Daimler haben am Donnerstag spürbar unter einer Gewinnwarnung für alle zentralen Bereiche des Autoherstellers gelitten. Die Papiere verloren am Dax -Ende 2,72 Prozent auf 36,79 Euro. Im frühen Handel waren sie sogar um 3,42 Prozent auf 36,525 Euro und damit auf den tiefsten Stand seit Juli 2012 gesunken. Der Dax schloss mit plus 0,10 Prozent.
Ein Händler sagte, dass einige Analysten zwar bereits eine Gewinnwarnung befürchtet hätten, das neue Konzernziel für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 2012 aber unter der durchschnittlichen Prognose der Analysten liege. 'Das belastet, auch wenn das dritte Quartal selbst gar nicht so schlecht ausfiel wie befürchtet.'
'GLAUBWÜRDIGKEIT DES MANAGEMENTS BELASTET'
Die UBS blieb bei ihrer Kaufempfehlung für die Aktie und meinte ebenfalls, dass die Quartalszahlen von Daimler im Rahmen der Erwartungen gelegen hätten. Allerdings sei wegen des versehentlich zu früh und auch unvollständig veröffentlichten Geschäftsberichts der durch die Prognosesenkung ausgelöste Effekt verschlimmert worden. Auch die Glaubwürdigkeit des Managements sei dadurch weiter belastet worden, hieß es. Dass die Ziele wegen der aktuell schlechten Marktbedingungen verschoben wurden, sei nicht überraschend und mehr Kostensenkungen dürften vorgestellt werden.
Analyst Michael Punzet von der DZ Bank blieb vorerst bei seiner Einschätzung 'Hold' für die Titel. 'Die Zahlen entsprachen weitgehend unseren und den Markterwartungen', kommentierte er. 'Die Anpassungen der Jahresprognosen Stück für Stück belastet aber unseres Erachtens die Reputation des Managements ebenso wie das Sentiment für das Daimler-Papier.'
'DIVIDENDE GEFÄHRDET'
Analyst Daniel Schwarz von der Commerzbank bekräftigte trotz allem sein Anlageurteil 'Buy'. Eine Senkung der Jahresziele sei weitgehend erwartet worden, auch wenn die Kappung etwas kräftiger als von ihm geschätzt ausgefallen sei. Er monierte zudem, dass Daimler erst vor wenigen Wochen noch die Jahresprognose für die Lkw-Sparte bestätigt hatte. Das stärke nicht gerade das Vertrauen in das Management, schrieb er. Die Stimmung für die Auto-Aktie scheint laut Schwarz inzwischen aber ein Tief erreicht zu haben. Vor diesem Hintergrund und in Anbetracht neuer Modelle im Jahr 2013 sowie einer starken Bilanz sieht er die aktuell schwachen Kurse als Kaufgelegenheit an.
Wenngleich der Finanzvorstand von Daimler Medienberichten zufolge eine stabile Dividende für 2012 für möglich hält, sieht Analyst Max Warburton von Bernstein Research aufgrund der Cashflow-Entwicklung die Ausschüttung gefährdet. Im dritten Quartal habe der Cashflow bei minus 200 Millionen Euro gelegen, schrieb Warburton in einer Studie. Zudem gebe es Zahlungsverpflichtungen, unter anderem für eine Anteilsaufstockung beim chinesischen Partner Lei Shing Hong. Diese solle zwar durch Daimler China gezahlt werden, was allerdings bedeute, dass diese Sparte nicht zum Cashflow der Daimler AG beitragen könne. Ohne einen Verkauf der EADS-Beteiligung und einer entsprechende Verwendung der Erlöse dürfte das angestrebte Dividendenniveau daher kaum zu halten sein./ck/mis/he
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Daimler
Ein Händler sagte, dass einige Analysten zwar bereits eine Gewinnwarnung befürchtet hätten, das neue Konzernziel für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 2012 aber unter der durchschnittlichen Prognose der Analysten liege. 'Das belastet, auch wenn das dritte Quartal selbst gar nicht so schlecht ausfiel wie befürchtet.'
'GLAUBWÜRDIGKEIT DES MANAGEMENTS BELASTET'
Die UBS blieb bei ihrer Kaufempfehlung für die Aktie und meinte ebenfalls, dass die Quartalszahlen von Daimler im Rahmen der Erwartungen gelegen hätten. Allerdings sei wegen des versehentlich zu früh und auch unvollständig veröffentlichten Geschäftsberichts der durch die Prognosesenkung ausgelöste Effekt verschlimmert worden. Auch die Glaubwürdigkeit des Managements sei dadurch weiter belastet worden, hieß es. Dass die Ziele wegen der aktuell schlechten Marktbedingungen verschoben wurden, sei nicht überraschend und mehr Kostensenkungen dürften vorgestellt werden.
Analyst Michael Punzet von der DZ Bank blieb vorerst bei seiner Einschätzung 'Hold' für die Titel. 'Die Zahlen entsprachen weitgehend unseren und den Markterwartungen', kommentierte er. 'Die Anpassungen der Jahresprognosen Stück für Stück belastet aber unseres Erachtens die Reputation des Managements ebenso wie das Sentiment für das Daimler-Papier.'
'DIVIDENDE GEFÄHRDET'
Analyst Daniel Schwarz von der Commerzbank bekräftigte trotz allem sein Anlageurteil 'Buy'. Eine Senkung der Jahresziele sei weitgehend erwartet worden, auch wenn die Kappung etwas kräftiger als von ihm geschätzt ausgefallen sei. Er monierte zudem, dass Daimler erst vor wenigen Wochen noch die Jahresprognose für die Lkw-Sparte bestätigt hatte. Das stärke nicht gerade das Vertrauen in das Management, schrieb er. Die Stimmung für die Auto-Aktie scheint laut Schwarz inzwischen aber ein Tief erreicht zu haben. Vor diesem Hintergrund und in Anbetracht neuer Modelle im Jahr 2013 sowie einer starken Bilanz sieht er die aktuell schwachen Kurse als Kaufgelegenheit an.
Wenngleich der Finanzvorstand von Daimler Medienberichten zufolge eine stabile Dividende für 2012 für möglich hält, sieht Analyst Max Warburton von Bernstein Research aufgrund der Cashflow-Entwicklung die Ausschüttung gefährdet. Im dritten Quartal habe der Cashflow bei minus 200 Millionen Euro gelegen, schrieb Warburton in einer Studie. Zudem gebe es Zahlungsverpflichtungen, unter anderem für eine Anteilsaufstockung beim chinesischen Partner Lei Shing Hong. Diese solle zwar durch Daimler China gezahlt werden, was allerdings bedeute, dass diese Sparte nicht zum Cashflow der Daimler AG beitragen könne. Ohne einen Verkauf der EADS-Beteiligung