GÜTERSLOH/NEW YORK/BRÜSSEL (dpa-AFX) - Auf dem internationalen Buchmarkt entsteht ein neuer Gigant. Europas größter Medienkonzern Bertelsmann und das britische Verlagshaus Pearson legen ihre Buchverlage - Random House und Penguin Group - zusammen. Die beiden Häuser werden damit zum weltgrößten Verlag für Belletristik und Sachbücher. Bertelsmann soll 53 Prozent der Anteile halten, Pearson 47 Prozent, wie beide Unternehmen am Montag mitteilten.
Die neue Publikumsverlagsgruppe hätte einen Umsatz von 2,5 bis 3 Milliarden Euro und würde weltweit 8000 Mitarbeiter beschäftigen. Chef des neuen Unternehmens soll der bisherige Random House-Chef Markus Dohle werden. Der neue Unternehmensname lautet Penguin Random House. Der Verlag will sich vor allem auf den englisch- und spanischsprachigen Markt konzentrieren. Die deutsche Verlagsgruppe Random House in München mit 900 Beschäftigten und 45 Verlagen wird nicht Teil der Gruppe und bleibt bei Bertelsmann.
Beide Seiten gehen davon aus, den Deal in der zweiten Hälfte des Jahres 2013 abschließen zu können. Die Zustimmung der Kartellbehörden in den USA und der EU-Kommission steht noch aus.
Der EU-Kommission liege noch keine Anmeldung des Falls vor, sagte der Sprecher von EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia in Brüssel. Es sei Sache der Unternehmen, das zu tun. Daher wollten die Kartellwächter auch keine Stellungnahme abgeben.
Die EU-Kommission ist bei großen grenzüberschreitenden Fusionen als Kartellbehörde zuständig. Etwa wenn die Fusionspartner in der EU einen Umsatz von jeweils mehr als 250 Millionen Euro erzielen und auf einen Weltumsatz von mehr als 5 Milliarden Euro kommen. Brüssel prüft, ob Firmen danach eine marktbeherrschende Stellung erreichen, die einen wirksamen Wettbewerb verhindert. Die EU-Kommission kann die Sache genehmigen, unter Auflagen erlauben (das ist der häufigste Fall) oder verbieten.
'Mit dem geplanten Zusammenschluss schaffen Bertelsmann und Pearson die bestmöglichen Voraussetzungen für die Zukunft ihrer weltweit anerkannten Verlagshäuser Random House und Penguin', erklärte Bertelsmann-Chef Thomas Rabe. Es könnten effektiver Bücher verlegt werden, und das in traditionellen wie in digitalen Formaten. 'Die heutige Ankündigung ist ein Meilenstein nicht nur für Random House, sondern für das gesamte Haus Bertelsmann mit seiner 177-jährigen Verlagstradition', sagte Rabe.
Pearson-Chefin Marjorie Scardino betonte, dass man sich gemeinsam besser der digitalen Zukunft stellen könne: 'Zusammen werden die beiden Verlagsgruppen in der Lage sein, einen großen Teil ihrer Kosten zu teilen, um mehr für ihre Zielgruppen der Autoren und Leser investieren zu können - und um experimentierfreudiger beim Ausprobieren neuer Modelle in dieser spannenden, sich schnell wandelnden Welt digitaler Bücher und digitaler Leser zu werden.'
Es sei das Bestreben, den Anteil von Bertelsmann mit der Zeit auszubauen, hieß es aus Gütersloh. Für die nächsten drei Jahre sei die Anteilsverteilung allerdings vertraglich festgeschrieben. Nach fünf Jahren könnte jeder Partner seine Anteile an die Börse bringen.
Random House mit einem Umsatz von gut 1,7 Milliarden Euro 2011 verkauft nach eigenen Angaben pro Jahr weltweit 500 Millionen Bücher. Der Traditionsverlag Penguin mit dem berühmten Pinguin als Emblem - Umsatz 2011 knapp 1,3 Milliarden Euro - ist vor allem für seine preiswerten Klassiker-Taschenbücher bekannt. Trotz der Zusammenlegung sollen beide Verlage ihre Identität bewahren, hieß es.
Die Verträge waren nach fünfmonatigen Verhandlungen unterzeichnet worden. Das konnte auch die kurzfristige Ankündigung des Medienmoguls Rupert Murdoch nicht mehr verhindern, der nach einem Zeitungsbericht ein eigenes Angebot für Penguin vorlegen wollte. Sei Ziel war demnach ein Zusammenschluss mit der eigenen Verlagstochter Harper Collins./mb/hoe/gür/mt/DP/wiz
Die neue Publikumsverlagsgruppe hätte einen Umsatz von 2,5 bis 3 Milliarden Euro und würde weltweit 8000 Mitarbeiter beschäftigen. Chef des neuen Unternehmens soll der bisherige Random House-Chef Markus Dohle werden. Der neue Unternehmensname lautet Penguin Random House. Der Verlag will sich vor allem auf den englisch- und spanischsprachigen Markt konzentrieren. Die deutsche Verlagsgruppe Random House in München mit 900 Beschäftigten und 45 Verlagen wird nicht Teil der Gruppe und bleibt bei Bertelsmann.
Beide Seiten gehen davon aus, den Deal in der zweiten Hälfte des Jahres 2013 abschließen zu können. Die Zustimmung der Kartellbehörden in den USA und der EU-Kommission steht noch aus.
Der EU-Kommission liege noch keine Anmeldung des Falls vor, sagte der Sprecher von EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia in Brüssel. Es sei Sache der Unternehmen, das zu tun. Daher wollten die Kartellwächter auch keine Stellungnahme abgeben.
Die EU-Kommission ist bei großen grenzüberschreitenden Fusionen als Kartellbehörde zuständig. Etwa wenn die Fusionspartner in der EU einen Umsatz von jeweils mehr als 250 Millionen Euro erzielen und auf einen Weltumsatz von mehr als 5 Milliarden Euro kommen. Brüssel prüft, ob Firmen danach eine marktbeherrschende Stellung erreichen, die einen wirksamen Wettbewerb verhindert. Die EU-Kommission kann die Sache genehmigen, unter Auflagen erlauben (das ist der häufigste Fall) oder verbieten.
'Mit dem geplanten Zusammenschluss schaffen Bertelsmann und Pearson die bestmöglichen Voraussetzungen für die Zukunft ihrer weltweit anerkannten Verlagshäuser Random House und Penguin', erklärte Bertelsmann-Chef Thomas Rabe. Es könnten effektiver Bücher verlegt werden, und das in traditionellen wie in digitalen Formaten. 'Die heutige Ankündigung ist ein Meilenstein nicht nur für Random House, sondern für das gesamte Haus Bertelsmann mit seiner 177-jährigen Verlagstradition', sagte Rabe.
Pearson-Chefin Marjorie Scardino betonte, dass man sich gemeinsam besser der digitalen Zukunft stellen könne: 'Zusammen werden die beiden Verlagsgruppen in der Lage sein, einen großen Teil ihrer Kosten zu teilen, um mehr für ihre Zielgruppen der Autoren und Leser investieren zu können - und um experimentierfreudiger beim Ausprobieren neuer Modelle in dieser spannenden, sich schnell wandelnden Welt digitaler Bücher und digitaler Leser zu werden.'
Es sei das Bestreben, den Anteil von Bertelsmann mit der Zeit auszubauen, hieß es aus Gütersloh. Für die nächsten drei Jahre sei die Anteilsverteilung allerdings vertraglich festgeschrieben. Nach fünf Jahren könnte jeder Partner seine Anteile an die Börse bringen.
Random House mit einem Umsatz von gut 1,7 Milliarden Euro 2011 verkauft nach eigenen Angaben pro Jahr weltweit 500 Millionen Bücher. Der Traditionsverlag Penguin mit dem berühmten Pinguin als Emblem - Umsatz 2011 knapp 1,3 Milliarden Euro - ist vor allem für seine preiswerten Klassiker-Taschenbücher bekannt. Trotz der Zusammenlegung sollen beide Verlage ihre Identität bewahren, hieß es.
Die Verträge waren nach fünfmonatigen Verhandlungen unterzeichnet worden. Das konnte auch die kurzfristige Ankündigung des Medienmoguls Rupert Murdoch nicht mehr verhindern, der nach einem Zeitungsbericht ein eigenes Angebot für Penguin vorlegen wollte. Sei Ziel war demnach ein Zusammenschluss mit der eigenen Verlagstochter Harper Collins./mb/hoe/gür/mt/DP/wiz