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Die Aixtron-Aktie glänzt mit besseren Aussichten, aber es gibt noch 3 Wermutstropfen

Veröffentlicht am 28.07.2019, 09:31
© Reuters.
AIXGn
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Aixtron (DE:AIXGn) (WKN: A0WMPJ) konnte mit seinen Zahlen zum ersten Halbjahr 2019 die Markterwartungen übertreffen. So stieg der Umsatz in den ersten sechs Monaten des Jahres um 12 %. Der Gewinn lag zwar mit minus 1 % knapp unter dem Vorjahresergebnis, fiel aber am Ende positiver aus als erwartet.

Aixtron profitierte vor allem durch eine Reduzierung seiner Kosten, die um 13 % sanken, und günstigen Wechselkursen. Aufwandssenkungen sind aber auch notwendig, denn der Konzern hat in der Vergangenheit in vielen Jahren Verluste erzielt.

Was die Aktie derzeit aber stärker steigen lässt, sind nicht die Halbjahresergebnisse, sondern der bessere Ausblick. So rechnet Aixtron im Gesamtjahr 2019 nun mit einer Verbesserung seiner operativen Ergebnismarge auf 13 %. Zuvor wurden 8 bis 13 % erwartet. Für den Umsatz wird nach wie vor von 260 bis 290 Mio. Euro ausgegangen. Zudem rechnet der Vorstand in der zweiten Jahreshälfte 2019 in Asien mit einer Nachfragebelebung, die später auch zu höheren Umsätzen führen würde.

Dennoch ist derzeit nicht alles positiv bei der Aixtron-Aktie. Erfahre, in welchen Bereichen der Konzern schwächelt, welche Belastungsfaktoren bestehen und welche langfristigen Wachstumstreiber dennoch Hoffnung geben.

Darum sind die Halbjahreszahlen nicht nur positiv Aixtron konnte zum Halbjahr 2019 seinen Umsatz erhöhen. Ein Sorgenkind sind derzeit allerdings die Auftragseingänge, die mit 36 % stark unter dem Vorjahr lagen.

Und auch der Auftragsbestand (aus dem sich der zukünftige Umsatz speist) lag mit 20 % weiter deutlich unter dem Vorjahr. Vor allem müsste er für eine operative Wende wieder steigen. Darüber hinaus sind die Vorräte im Vergleich zum Jahresende weiter von 73,5 auf 81,8 Mio. Euro angestiegen, was auf einen Nachfragerückgang hindeutet.

Dies sind die Belastungsfaktoren Aixtron ist mit seinem Anlagengeschäft für die Halbleiterbranche sehr konjunkturanfällig. Im letzten Jahr hat die amerikanische Regierung ihre Zölle auf chinesische Güter stark erhöht. Huawei (Chinas größter Smartphone-Hersteller und ein indirekter Kunde von Aixtron) wird in den USA nicht mehr gern gesehen, weil hier über verschiedene Bauteile Spionage vermutet wird.

Und da Aixtron 76 % seines Umsatzes in Asien erwirtschaftet (also relativ einseitig ausgerichtet ist), bewirkt der US-China-Handelskonflikt zunächst einen Nachfragerückgang. Derzeit wird sehr viel chinesische Produktion in Nachbarländer verlagert und die Kapazitäten nicht erweitert.

Vor dem Hintergrund der US-Wahlen 2020 wird die US-Regierung aber bemüht sein, eine Vereinbarung mit China zu schließen, um der heimischen Wirtschaft noch einmal einen stärkeren Schub zu verleihen.

Aber auch in Europa schwächt sich die Wirtschaft ab, was sich besonders bei den Bestellungen neuer teurer Anlagen bei Aixtron bemerkbar macht. Das Unternehmen profitiert langfristig aber auch von einigen Trends.

Aixtrons langfristige Wachstumstreiber Abgesehen von den kurzfristigen Belastungsfaktoren treiben Aixtron langfristig die Trends zum Aufbau eines 5G-Netzes, die Verwendung von energieeffizienter Leistungselektronik und die Nachfrage nach Lasern für die optische Datenübertragung.

Aber auch vom zunehmenden Einsatz von LEDs in Displays und anderen Anwendungen, halbleiterbasierenden Sensoren zum autonomen Fahren, Hochleistungs-Solarzellen mit Halbleitern und Micro-Displays sollte Aixtron profitieren.

Foolishe Einschätzung Wer Aixtron als Investment in Erwägung zieht, sollte sich auch immer die langfristige Entwicklung vor Augen halten. Diese fiel bisher nicht gut aus. So hat das Unternehmen im Zeitraum 2009 bis 2018 sogar Umsatz verloren (von 303 auf 269 Mio. Euro) und der Gewinn fiel in fünf von zehn Jahren negativ aus.

Dennoch kann ein Zykliker auch Chancen bieten. Peter Lynch rät zum „Warten, bis die Lage besser wird“. Dieser Zustand ist derzeit aufgrund der sinkenden Aufträge, des leicht rückläufigen Gewinns und der steigenden Vorräte noch nicht erreicht.

Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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