NEW YORK (dpa-AFX) - Dow (Dow 30) und S&P 500 (S&P 500) sind wieder auf Rekordkurs. Erstmals in diesem Jahr gelang dem US-Leitindex am Freitag der Sprung über die 18 000 Punkte-Marke. Der Index für die 500 größten börsennotierten US-Unternehmen stieg sogar in Rekordhöhen. Auftrieb kam vor allem von positiven Nachrichten jenseits des Atlantiks durch Anzeichen einer europäischen Wirtschaftserholung und nach einer Annäherung im griechischen Schuldenstreit. Die von der Universität Michigan gemeldete Abschwächung des US-Konsumklimas im Februar tat der guten Stimmung keinen Abbruch, denn das Verbrauchervertrauen befindet sich weiter auf hohem Niveau. Der Januar-Wert war der höchste Stand seit 11 Jahren.
Der Dow Jones Industrial rückte vor dem Wochenende um 0,33 Prozent auf 18031,56 Punkte vor und ist damit nur noch etwas mehr als 70 Punkte von seinem Rekordstand Ende Dezember entfernt. Der S&P-500-Index erreichte bei 2093,79 Punkten seinen bisher höchsten Stand. Zuletzt legte er um 0,20 Prozent auf 2092,70 Punkte zu. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 stieg um 0,17 Prozent auf 4355,35 Punkte.
Im Schuldenstreit mit Griechenland wächst nach dem EU-Gipfel die Hoffnung auf eine zügige Einigung. Experten begannen am Freitag Vorgespräche über ein verändertes Rettungsprogramm. Die Euro-Finanzminister wollen am Montag in Brüssel darüber beraten. Zudem war die Wirtschaft des Euroraums im Schlussquartal 2014 etwas stärker gewachsen als erwartet.
Unter den Einzelwerten im Dow zählten die Papiere der Ölgesellschaften Chevron (NYSE:CVX) (FSE:CHV) mit plus 1,40 Prozent und ExxonMobil (NYSE:XOM) (ETR:XONA) mit plus 0,83 Prozent zu den größten Gewinnern. Sie profitierten von wieder steigenden Ölpreisen. Die Aktien von American Express (NYSE:AXP) (FSE:AEC1) büßten am Dow-Ende 2,45 Prozent ein. Das Kreditkartenunternehmen hatte am Vortag die Aufkündigung der Partnerschaft mit Costco Wholesale (NASDAQ:COST) (ETR:CTO) bekannt gegeben. Nun folgten zahlreiche negative Analystenkommentare und Kursziel-Senkungen.
Der Blick auf die vorgelegten Unternehmensbilanzen ergab ein gemischtes Bild. Die Titel von AIG (NYSE:AIG) (ETR:AIN) gewannen 1,28 Prozent. Der Versicherer hatte im vierten Quartal einen Gewinneinbruch erlitten, kündigte zugleich aber eine Ausweitung seines Aktienrückkaufprogramms an. Die Groupon-Titel (NASDAQ:GRPN) gewannen sogar 6,57 Prozent. Dem Schnäppchen-Portal war es nach einer langen Serie von Verlusten endlich gelungen, einen Quartalsgewinn einzufahren.
Der britische Anbieter von Onlinespielen, King Digital (NAS:KING) hatte trotz eines Gewinnrückgangs im vierten Quartal die Analystenerwartungen deutlich übertroffen und kündigte zudem den Kauf des Konkurrenten Z2Live an. Die Papiere des Erfinders von "Candy Crush" sprangen an der New Yorker Börse um 14,32 Prozent hoch. Ganz anders dagegen erging es den Aktien des Konkurrenten Zynga (NASDAQ:ZNGA) . Beim "Farmville"-Entwickler kriselt es weiter. Im vierten Quartal hatte ein fast doppelt so hoher Verlust wie ein Jahr zuvor zu Buche gestanden. Der Ausblick enttäuschte ebenfalls, so dass die Aktien um 16,17 Prozent einbrachen.
Für die Titel von Valeant Pharmaceuticals (NYSE:VRX) ging es nach einem Bericht über ein Interesse am US-Konkurrenten Salix (NASDAQ:SLXP) um 0,33 Prozent abwärts. Neben dem kanadischen Pharmakonzern, der 150 US-Dollar je Salix-Aktie zahlen wolle, prüfe auch der britisch-irische Konkurrent Shire Pharmaceuticals (ISE:SHP) (FSE:SP2A) eine Kaufofferte, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Kreise. Die Anteilsscheine von Salix verteuerten sich um 1,83 Prozent auf 151,90 Dollar, während Shire in London um 2,50 Prozent stiegen.